Atemnot bei Anstrengung, täglicher Husten und zäher Auswurf sind die typischen Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, die weltweit zu den häufigsten Erkrankungen gehört. Nach Schätzung der WHO leiden etwa 251 Millionen Menschen an der Lungenerkrankung mit steigender Tendenz. In Deutschland sind etwa 7 Millionen Menschen betroffen. Der internationale Fachausdruck „COPD“ ist die englische Abkürzung für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“.  Es handelt sich dabei um eine dauerhafte, fortschreitende und entzündliche Erkrankung der Bronchien und des Lungengewebes mit verengender Verlegung (Obstruktion) der Atemwege. Es bestehen Entzündungen in den Bronchien und Bronchiolen und es kommt im weiteren Verlauf zur Zerstörung von Lungengewebe.

COPD ist nicht heilbar, denn die entstandenen Veränderungen in der Lunge durch die Erkrankung können nicht rückgängig gemacht werden. Rauchen ist die häufigste Ursache für COPD, aber auch Faktoren wie Luftverschmutzung und immer älter werdende Gesellschaften spielen eine zentrale Rolle. Inzwischen sind Frauen genauso häufig betroffen wie Männer.

Was genau ist COPD, wie entsteht die Lungenerkrankung und welche Formen gibt es? Was sind die Ursachen und Risikofaktoren, welche Symptome treten neben Atemnot, Husten und Auswurf außerdem auf? Welche Komplikationen und Begleiterkrankungen können im Rahmen der COPD auftreten? Wie stellen Lungenfachärzte (Pneumologen) die Diagnose COPD und welche Therapiemöglichkeiten aus dem schulmedizinischen und alternativmedizinischem Bereich gibt es neben einem sofortigen Rauchstopp als wirkungsvollste Behandlungsmaßnahme?

Formen der Erkrankung: COPD mit chronischer Bronchitis oder mit Lungenemphysem

Die Erkrankung COPD zeigt kein einheitliches Krankheitsbild und kann in zwei Hauptformen eingeteilt werden, die jedoch fließend ineinander übergehen können. So gibt es die COPD mit chronischer Bronchitis, also einer permanenten Entzündung der Bronchien und Bronchiolen sowie die COPD mit Lungenemphysem. Bei einem Lungenemphysem handelt es sich um eine nicht rückgängig zu machende Überdehnung des Lungengewebes mit Zerstörung der von Alveolen (Lungenbläschen), die letztendlich für den Sauerstoffaustausch in den Lungen zuständig sind. Mit der Zeit entstehen durch die Zerstörung der Trennwände der Lungenbläschen (Alveolarsepten) immer größere Emphysemblasen, die mit einer Vergrößerung des Atemtotraumes und einer Verminderung der Gasaustauschfläche einhergehen.

Was ist COPD und wie entsteht die Erkrankung?

Die Erkrankung COPD macht sich zuerst in Form einer „einfachen“ chronischen Bronchitis bemerkbar. Eine chronische Bronchitis liegt gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor, wenn anhaltender Husten und Auswurf an den meisten Tagen von mindestens drei Monaten zweier aufeinanderfolgender Jahre besteht. Eine COPD liegt dann vor, wenn es zu einer Verlegung (Obstruktion) der unteren Atemwege in den Bronchien und Bronchiolen kommt. Verantwortlich für die Verlegung sind die permanenten Entzündungsprozesse in der Lunge, die die Abwehr- und Reparaturmechanismen stören und zu Umbauprozessen mit krankhaften Veränderungen im Lungengewebe führen. Es wird vermehrt Kollagen in den Bronchien gelagert, was sich in Narbengewebe umwandelt und dadurch die Bronchien verengt. Kollagene sind Proteine und wichtige Fasern von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Blutgefäßen und Zähnen. Die chronische Entzündung in den unteren Atemwegen sorgt außerdem dafür, dass die Schleimhäute der Bronchien anschwellen und diese weiter verengen. Die Drüsen produzieren mehr Schleim, der die Atemwege zusätzlich einengt.

Auch die Lungenbläschen (Alveolen), in denen der Gasaustausch stattfindet, werden bei COPD in Mitleidenschaft gezogen. Diese Veränderungen in der Lunge sorgen u.a. für die AHA-Symptome der COPD: Atemnot, Husten und Auswurf.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Bei hartnäckigem und lange anhaltendem Husten mit Auswurf und Atemnot über 8 Wochen sollte grundsätzlich ein erfahrener Hausarzt oder Lungenfacharzt (Pneumologe) aufgesucht werden.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Rauchen und andere Ursachen

Die Hauptursache und der größte Risikofaktor für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist das Rauchen! Etwa 80 bis 90 Prozent der Menschen mit COPD sind oder waren in der Vergangenheit Raucher. Die European Respiratory Society (ERS) ist eine führende medizinische Organisation für Lungen- und Atemwegserkrankungen und berichtet, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Nichtraucher an COPD erkranken und bis zu 50 Prozent der lebenslangen Raucher. Tabakrauch zerstört nicht nur die Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut, die für den Abtransport von Schleim und Schadstoffen zuständig sind und demnach eine wichtige Reinigungsfunktion in den Lungen übernehmen, Tabakrauch fördert außerdem entzündliche Prozesse, fördert die Bildung von Schleim in den Bronchien und schwächt insgesamt das Immunsystem. Auch Passivraucher können betroffen sein und eine COPD entwickeln. Warum nicht jeder Raucher an einer COPD erkrankt, hängt scheinbar mit genetischen Faktoren zusammen, die sowohl einen positiven als auch negativen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko nehmen können.

Ursache COPD: Genetische Veranlagungen

Eine weitere Ursache für COPD ist eine genetische Veranlagung mit einer familiären Häufung. So gibt es scheinbar bestimmte Genvarianten, die eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung begünstigen.

Ursache COPD: Alpha-1-Antitrypsin-Mangel

Liegt ein erblich bedingter Enzymmangel, ein so genannter Alpha-1-Antitrypsinmangel vor, leiden Betroffene ab etwa dem 40 Lebensjahr an einem schweren Lungenemphysem mit Überblähung des Lungengewebes mit Zerstörung der Alveolen (Lungenbläschen) und Alveolarsepten. Bei Alpha-1-Antitrypsin (AAT) handelt es sich um wichtige Eiweißstoffe (Proteine), die in der Lunge bestimmte Enzyme (Proteasen) inaktivieren, spalten und abbauen, die vermehrt bei entzündlichen Prozessen und Reizzuständen entstehen. Ist der Organismus nicht ausreichend mit AAT versorgt, kommt es in der Folge zu einer vermehrten Gewebszerstörung in den Lungen, weil die Aktivitäten der Proteasen nicht ausreichend gehemmt werden. Ein Alpha-1-Antitrypsinmangel tritt eher selten auf. Bei Menschen mit COPD ist in etwa 1 Prozent ein Alpha-1-Antitrypsinmangel ursächlich.

Ursache COPD: Berufsbedingtes Einatmen von Stoffen, Dämpfen und Stäuben

Gewisse Berufe gehen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer COPD einher. Menschen, die bei regelmäßigen Schweißer- oder Löscharbeiten über längere Zeit immer wieder chemische Gase, Lösungsmittel, Stäube und Dämpfe einatmen, entwickeln viel häufiger Lungenerkrankungen als Menschen in anderen Berufsfeldern. Besonders häufig betroffen sind langjährige Arbeiter im Bergbau.

Ursache COPD: Umwelteinflüsse und Luftschadstoffe

Auch akute und dauerhafte Luftverschmutzung mit Ozon und Feinstaub wirken sich negativ auf die Atemwege aus und gelten als eine der Ursachen für die Entwicklung der COPD. Menschen, die in Großstädten oder an viel befahrenen Straßen leben, weisen laut Studien schlechtere Lungenfunktionswerte auf als Personen aus kleinen Ortschaften. Auch verursachen Schadstoffe, z.B. Rauch aus Verbrennung von Holz und Kohle in Innenräumen chronisch obstruktive Lungenerkrankungen. Besonders Menschen aus Entwicklungsländern sind davon betroffen.

Ursache COPD: Infektionen der Atemwege

Als weitere Ursachen für die COPD kommen häufig auftretende Atemwegsinfektionen und andere Grunderkrankungen, z.B. Asthma, chronische Nasennebenhöhlenentzündung oder Lungentuberkulose in Frage. Auch wird vermutet, dass Kinder mit wiederholten, schweren Atemwegsinfektionen und eingeschränkter Lungenfunktion im späteren Erwachsenenalter eine COPD entwickeln können.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Symptome

Die Erstsymptome der COPD sind ein täglicher, chronischer Husten, Atemnot bei Anstrengung und größere Mengen von zähem Auswurf. Mediziner sprechen auch von AHA-Symptomen: Atemnot, Husten, Auswurf. Der Husten tritt in den meisten Fällen am frühen Morgen, die Atemnot zeigt sich zunächst nach leichter körperlicher Belastung wie Treppensteigen oder Fahrradfahren. Beim Fortschreiten der Erkrankung verschlechtern sich die Erstsymptome, insbesondere die Atemnot verschlimmert sich und macht sich auch in Ruhephasen bemerkbar. Begleitend leiden Betroffene unter Kurzatmigkeit und Ermüdungserscheinungen. Es können bei der Ausatmung auch Geräusche und ein Engegefühl in der Brustregion auftreten. Je schlechter die Lungenbläschen den Gasaustausch in den Lungen bewerkstelligen, desto häufiger kommt es zu Exazerbationen, also zu einer plötzlichen Veränderung der typischen COPD-Symptome wie z.B. zu einer akuten Atemnot sowie zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Gewichtsverlust. Die Lebensqualität kann sehr beeinträchtigt sein und Betroffene können dadurch auch unter Depressionen leiden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es dann zu einer Beeinträchtigung anderer Organsysteme mit Folgeerkrankungen.

Leitsymptome der Lungenerkrankung COPD

  • Täglicher, chronischer Husten
  • Atemnot zunächst nach körperlicher Belastung, später auch im Ruhezustand mit
    Kurzatmigkeit
  • Zäher (Schleim-) Auswurf meist am Morgen mit einer Verschlimmerung während des Tages
  • Ermüdungserscheinungen
  • Beeinträchtigung der Lebensqualität, Depressionen
  • Gewichtsverlust
  • Exazerbationen und Folgeerkrankungen

Symptome bei COPD mit Lungenemphysem: „Blue bloater“ und „Pink puffer“

Menschen mit COPD und einem Lungenemphysem leiden unter chronischer Atemnot, die bei Belastung stark zunimmt. Manchmal zeigen Betroffene auch eine Zyanose mit bläulich-roter Verfärbung der Haut und Schleimhäute aufgrund eines verminderten Sauerstoffgehaltes im Blut. Es gibt zwei Gruppen, die im Zusammenhang mit einem Lungenemphysem unterschieden werden: „Blue bloater“ und „Pink puffer“.

„Blue bloater“ sind eher übergewichtige Menschen, bei denen Husten und Auswurf im Vordergrund stehen. „Pink puffer“ sind eher hagere Menschen mit starker Atemnot und eher wenig Husten und Auswurf.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Krankheitsverlauf und Prognose

Wird die COPD nicht therapiert, schreitet die Erkrankung immer weiter voran. Die Lungenfunktion verschlechtert sich immer weiter, Exazerbationen treten immer häufiger auf und Folgeerkrankungen anderer Organsysteme begleiten die COPD. In den meisten Fällen entwickeln sich bleibende Lungenschäden bis hin zum Lungenemphysem. Die Häufigkeit der Exazerbationen nehmen mit dem Schweregrad der Erkrankung zu. Sie können außerdem durch virale oder bakterielle Infekte, akute Feinstaubbelastung oder Smog, Medikamente, Herzleiden, und durch feuchtwarmes Wetter ausgelöst werden.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Komplikationen, Begleit- und Folgeerkrankungen (Komorbiditäten)

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung wirkt sich im fortgeschrittenen Stadium auf andere Organsysteme des menschlichen Körpers aus und führt langfristig zu Folge- bzw. Begleiterkrankungen (Komorbiditäten). Am häufigsten betroffen ist das Herz- und Kreislaufsystem, aber auch das zentrale Nervensystem (ZNS), Skelett mitsamt Muskulatur und das Hormonsystem (Endokrines System).

Aufgrund des verminderten Gasaustauschs in den Lungen können Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems wie die koronare Herzerkrankung (KHK), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Bluthochdruck (Hypertonie) verursacht werden. Beeinträchtigungen des ZNS äußern sich in Form von Depressionen und Angststörungen, die Muskulatur zeigt Muskelschwund (Atrophie) und die Knochenerkrankung Osteoporose kann eine Folgeerkrankung durch die Langzeiteinnahme von Medikamenten gegen COPD sein. COPD wirkt sich auch negativ auf das hormonelle System und damit auf den Stoffwechsel des gesamten Organismus aus. Als langfristige Folgen können Beschwerden wie das Metabolische Syndrom, Diabetes mellitus Typ 2 und ein gravierender Gewichtsverlust auftreten.

Auch im Bereich der Lungen können im fortgeschrittenen Stadium der COPD Erkrankungen wie Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) aufgrund von Rauchen und andere Lungeninfektionen auftreten.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Schulmedizinische Diagnostik

Die Diagnosestellung COPD erfolgt durch einen Lungenfacharzt (Pneumologe) und basiert auf Diagnoseverfahren wie eine umfassende Anamnese mit charakteristischen Symptomen und der Schilderung einer möglichst detaillierten Krankengeschichte, körperliche Untersuchungsmethoden wie aussagekräftige Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie), z.B. die  Ganzkörperplethysmographie (GKP), Blutgasanalyse (BGA) und standardisierte Belastungstests wie der Sechs-Minuten-Test. Zudem können Ärzte ein von der „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“ (GOLD) herausgebrachtes Bewertungsschema verwenden, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung in vier Schweregrade und Gruppen einordnet.

COPD: Vier Schweregrade der Erkrankung nach GOLD I bis IV und Gruppen A bis D

Die Lungenerkrankung wird in vier Schweregrade in Gruppen von A bis D eingeteilt. Diese Einordnung richtet sich nach der Schwere der Symptomatik und danach, wie häufig es zu einer Verschlechterung im Verlauf der Erkrankung kommt. Die „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“ (GOLD) brachte im Jahr 2017 ein überarbeitetes Bewertungsschema für COPD heraus, damit Ärzte individuellere Therapiemöglichkeiten für Patienten anbieten können. Die medikamentöse Therapie richtet sich inzwischen auf die Schwere der Symptome und die akuten Verschlechterungen (Exazerbation). Die Schweregradskala GOLD I (leicht) bis IV (schwer) gibt Auskunft über die Stärke der verengten Bronchien anhand der Lungenfunktion, die durch eine so genannte Spirometrie-Untersuchung überprüft wird. Der ermittelte Lungenfunktionswert FEV1 gibt an wieviel Luft in welchem Tempo nach tiefen Einatmen innerhalb einer Sekunde wieder ausgeatmet werden kann. Eine Weitere Einteilung der COPD erfolgt über Gruppen von A bis D. Diese Einordnung richtet sich nach der Schwere der Symptome und der Häufigkeit von Exazerbationen in den letzten 12 Monaten.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Anamnese

Die Erhebung der individuellen Krankheitsgeschichte ist die Basis der Diagnosestellung. Im Erstgespräch mit dem Arzt berichten Betroffene über charakteristische AHA-Symptome der COPD: Atemnot, Husten und Auswurf. Anamnestisch ist es für den Arzt besonders wichtig zu wissen, ob die häufigste Ursache für COPD vorliegt, nämlich ob der Betroffene Raucher ist oder einmal Raucher war. Auch der Beruf könnte Hinweise auf die Erkrankung geben, sollten regelmäßig Schadstoffe bei der Tätigkeit eingeatmet werden.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Körperliche Untersuchung

Nach der Anamnese wird der Arzt anhand der Symptome einen Verdacht auf COPD haben und entsprechende körperliche Untersuchungen einleiten. Dazu gehören die Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation sowie Lungenfunktionsprüfungen, eine Blutgasanalyse (BGA) und standardisierte Belastungstests. Auch bildgebende Verfahren können hilfreich für die Diagnose sein und andere Lungenerkrankungen ausschließen.

Inspektion bei COPD

Bei der Inspektion wird der Arzt den äußeren Brustbereich nach Thoraxdeformitäten begutachten. Ein fassförmig vergrößerter und starrer Brustkorb (Fassthorax) mit Einsatz der Atemhilfsmuskulatur deutet auf ein Lungenemphysem hin. Bei chronischen Lungenerkrankungen sehen häufig auch die Finger und Nägel verändert aus. So genannte Trommelschlegelfinger mit aufgetriebenen Fingerendgliedern oder rundlich gewölbte Nägel (Uhrglasnägel) sind typische Anzeichen. Auch eine Blaufärbung der Haut und Schleimhäute (Zyanose) an Lippen und Fingerspitzen können sichtbar sein.

Palpation bei COPD

Bei einer Palpation legt der Arzt beide Hände vorne so auf den Brustkorb, dass beide Daumen mittig sind. Nun soll der Patient mit tiefer Stimme „99“ sagen, damit der Arzt die Vibrationen im Brustkorb fühlen kann. Bein einer COPD mit Lungenemphysem ist die Vibration vermindert oder aufgehoben. Der Arzt spricht dann von einem schwachen Fremitus.

Perkussion bei COPD

Bei der Perkussion klopft der Arzt mit seinen Fingerspitzen die Lungengrenzen ab und achtet dabei auf den Klopfschall, der bei einer gesunden Lunge als sonor bezeichnet wird. Liegt jedoch eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung mit Lungenemphysem vor, ist der Klopfschall lauter und tiefer (hypersonor), weil viel Luft in der Lunge enthalten ist.

Auskultation bei COPD

Bei der Auskultation hört der Arzt mit einem Stethoskop die Vorder- und Rückseite der Lungenflügel ab. Wichtig für die Untersuchung ist ein tiefes Ein- und Ausatmen und die dabei entstehenden Atemgeräusche. Bei COPD mit Lungenemphysem sind die Atemgeräusche typischerweise abgeschwächt.

Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie und Bodyplethysmographie) bei COPD

Die wichtigste und einfach durchzuführende Untersuchungsmethode zur Diagnose einer COPD ist die Lungenfunktionsprüfung, in der Medizin auch als Spirometrie bezeichnet. Mittels der Spirometrie kann die Funktion und Leistungsfähigkeit der Lunge bewertet werden. Auch kann der Schweregrad und ein mögliches Voranschreiten der Erkrankung ermittelt werden. Deshalb ist die Lungenfunktionsprüfung auch fester Bestandteil für die regelmäßigen Verlaufsuntersuchungen beim Arzt. Für die Differentialdiagnose zwischen COPD mit chronischer Bronchitis oder COPD mit Lungenemphysem kommt ein weiterer Lungenfunktionstest bei der Untersuchung zum Einsatz, die so genannte Ganzkörper-Plethysmographie (Bodyplethysmographie).

Lungenfunktionsprüfung: Spirometrie bei COPD

Mit der Lungenfunktionsprüfung kann die Leistungsfähigkeit der Lunge gemessen werden. Sie kommt für die Diagnose und Verlaufskontrolle von Lungenerkrankungen zum Einsatz. Mit der Spirometrie können verschiedene Lungenvolumina und die Lungenbelüftung festgestellt werden. Das so genannte forcierte ex- bzw. inspiratorische Volumen (FEV) zeigt, wieviel Luft in einer Sekunde maximal aus- oder eingeatmet werden kann. Dafür muss so heftig wie möglich Atemluft in ein Mundstück ausgestoßen werden. Das Mundstück ist wiederum mit einer speziellen Maschine verbunden, die dann die Lungenkapazität ermittelt. Mittels Spirometrie lassen sich Lungenemphyseme feststellen.

Lungenfunktionsprüfung: Bodyplethysmographie bei COPD

Bei der Bodyplethysmographie oder Ganzkörperplethysmographie wird die verbleibende Luft in der Lunge nach maximaler Ausatmung gemessen. Es ist das Luftvolumen, was nicht ausgestoßen werden kann und dessen Wert bei einem Lungenemphysem deutlich erhöht ist im Vergleich zu einer gesunden Lunge. Mediziner sprechen dann vom Residualwert (RV), der bei einer gesunden Lunge 100 Prozent beträgt. Bei dieser Lungenfunktionsprüfung sitzen Patienten in einer geschlossenen Kammer und atmen bei abgeklemmter Nase gegen ein Mundstück. Kammerdruck und Atemstrom während der Ein- und Ausatmung werden am Mund gemessen und die geben Auskunft über den Atemwegswiderstand. Die Untersuchung ist wichtig für die Differenzierung der Erkrankung, ob die COPD mit einer chronischen Bronchitis oder mit einem Lungenemphysem einhergeht.

Standardisierter Belastungstest bei COPD: Der 6-Minuten-Gehtest

Für die Beurteilung der körperlichen Belastbarkeit bei Menschen mit COPD kommt ein standardisierter Belastungstest, der so genannte „6-Minuten-Gehtest“ zum Einsatz. Der Test dient der Diagnose, Erstellung eines Therapiekonzeptes und der Verlaufskontrolle der gewählten Therapie. Der Belastungstest zeigt, wie weit Betroffene innerhalb von sechs Minuten auf einem flachen und hartem Boden ohne Hindernisse gehen können. Während des Tests werden außerdem der Puls und die Sauerstoffsättigung überprüft.

Bildgebende Verfahren bei COPD: Röntgen, Thorax-CT

Die wichtigsten bildgebenden Verfahren bei Verdacht auf COPD mit einem Lungenemphysem sind die Röntgenaufnahme des Thorax (Brustkorbs) und die Computertomographie (CT). Mittels Röntgenaufnahme des Thorax kann der Lungenfacharzt feststellen, ob eine Bronchitis oder verschleppte Lungenentzündung oder ob ein Lungenemphysem oder Lungenkrebs vorliegt. Die Röntgenuntersuchung zeigt außerdem an, ob sich die chronische Lungenerkrankung bereits negativ auf das Herz ausgewirkt hat.

Die Computertomographie (Schichtaufnahme) des Thorax kommt in erster Linie zum Einsatz, um Lungenkrebs auszuschließen. Das CT zeigt aber auch den Zustand eines Lungenemphysems an.

Blutgasuntersuchung bei COPD

Mit der Blutgasuntersuchung (BGA) kann die Sauerstoffversorgung im Blut überprüft und Störungen beim Gasaustausch in der Lunge festgestellt werden. Der aktuelle Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt des Blutes wird anhand von arteriellem Blut gemessen. Die Blutgasuntersuchung gibt jedoch keine konkreten Hinweise auf die mögliche Ursache der Störung.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Alternativmedizinische Diagnostik

Diagnoseverfahren aus dem alternativmedizinischen Bereich wie die Antlitz- oder Irisdiagnose stellen so genannte Hinweisdiagnosen dar, die zusätzlich zu wissenschaftlich anerkannten Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen und Diagnosen bestätigen können.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Antlitzdiagnose

Die Antlitzdiagnose stellt im alternativmedizinischen Bereich ein wichtiges diagnostisches Werkzeug dar, ist wissenschaftlich jedoch kein anerkanntes Diagnoseverfahren. Anhand der Antlitzdiagnose sollen Pathologien und krankhafte Veränderung an der Gesichtshaut erkennbar sein. Der Gesundheitszustand der Lunge lässt sich an den unteren Nasenflügeln ablesen. Flache Nasenflügel deuten auf eine konstitutionelle Schwäche der Lunge hin, plastische und große Nasenflügel hingegen auf eine gute Konstitution. Sind die seitlichen Nasenfalten violett verfärbt, können Atemwegserkrankungen vorliegen.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Schulmedizinische Therapie

Die Erkrankung COPD ist nach wie vor nicht heilbar, aber es gibt eine Vielzahl an medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten, die das Leiden der Betroffenen lindern. Die wichtigste Maßnahme bei COPD ist der sofortige Verzicht auf Rauchen. Therapieziele bei COPD sind das Fortschreiten der Erkrankung sowie Exazerbationen und Begleiterkrankungen zu verhindern, die körperliche Belastbarkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Bei COPD mit chronischer Bronchitis kommen die gleichen Therapiemaßnahmen wie bei einer einfachen chronischen Bronchitis zum Einsatz.

COPD: Raucherentwöhnung und Schadstoffe meiden

Die wichtigste und wirksamste therapeutische Maßnahme bei COPD ist die Raucherentwöhnung. Rauchen ist die Hauptursache für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung und durch den Verzicht auf das Rauchen kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindert oder zumindest verlangsamt werden. Ist eine COPD diagnostiziert und wird trotzdem weitergeraucht, schreitet die Erkrankung schnell voran: es wird geschätzt, dass Raucher mit COPD pro Jahr doppelt soviel der Lungenfunktion verlieren als Menschen, die mit dem Rauchen nach Diagnosestellung aufgehört haben. Durch Nichtrauchen treten auch Exazerbationen weniger auf und auch das Risiko für Lungenkrebs verringert sich. Zur Unterstützung des Rauch- bzw. Nikotinentzugs gibt es Pflaster, Kaugummis oder Medikamente. E-Zigaretten als Alternative werden nicht empfohlen.

Nicht nur die Rauchentwöhnung ist wichtig, sondern auch das meiden von Schadstoffen, Stäuben und Gasen.COPD: Körperliche Aktivität und Lungensport

Neben der Rauchentwöhnung ist die regelmäßige, körperliche Bewegung möglichst an frischer Luft ein wichtiger Therapiebaustein bei COPD. So wirken sich leichte Bewegungen wie z.B. tägliche Spaziergänge oder Gartenarbeit positiv auf das Krankheitsgeschehen aus.

Zudem kann eine spezielle Bewegungstherapie wie Lungensport dazu beitragen, dass Menschen mit COPD aktiver im Alltag sind und eine höhere Lebensqualität erreichen. Lungensport trägt dazu bei, dass das Herz-Kreislaufsystem, die (Atem-) Muskulatur und der Bewegungsapparat gestärkt werden. Ziel des Trainings ist außerdem die bewusstere Atmung, die Steigerung der körperlichen Belastbarkeit sowie Exazerbationen und Atemnot zu reduzieren. Ideal sind wöchentliche Trainingseinheiten von 60 bis 90 Minuten.

COPD: Sauerstofflangzeittherapie

Bei Menschen mit schwerer COPD, bei der ein chronischer Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxämie) vorliegt, kann eine Sauerstofflangzeittherapie zum Einsatz kommen. Bei der Sauerstofflangzeittherapie wird dem Betroffenen zusätzlich Sauerstoff verabreicht, damit die Atemfunktion entlastet und der Organismus ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und nicht in seinen Funktionen beeinträchtigt ist. Diese Therapieform geht mit einer starken Einschränkung der Lebensqualität einher, da die Sauerstofflangzeittherapie mindestens 16 Stunden täglich durchgeführt wird. Die Sauerstoffgabe kann in den eigenen vier Wänden erfolgen oder auch unterwegs mit einem mobilen, tragbaren Gerät. Über eine Nasensonde gelangt der Sauerstoff dann in die Atemwege und damit in den gesamten Organismus.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Medikamentöse Behandlung

Bei COPD können verschiedene Medikamente zur Linderung der Beschwerden und zur Verringerung der Häufigkeit von akuten Verschlimmerungen (Exazerbationen) zum Einsatz kommen. Welches Medikament vom Lungenfacharzt verordnet wird, hängt vom individuellen Krankheitsbild und möglichen Begleiterkrankungen der Betroffenen ab. Die wichtigste Medikamentengruppe bei COPD sind die so genannte Bronchodilatoren oder Bronchospasmolytika. Es handelt sich dabei um Substanzen, welche die Bronchialmuskulatur erschlaffen und damit die verengten Atemwege erweitern. Die wichtigsten Vertreter sind ß2-Sympathomimetika, Anticholinergika und Theophylline. Medikamente bei COPD gibt es als Tabletten, Tropfen, Injektionen oder als Inhalation. Treten trotz medikamentöser Behandlung mit Bronchodilatoren gehäuft Exazerbationen auf, wird bei schwerer COPD auch entzündungshemmendes Cortison zur Inhalation (ICS) verabreicht.

Medikamente bei COPD: Beta-2-Sympathomimetika

Beta-2-Sympathomimetika ahmen die Wirkung des Sympathikus nach. Der Sympathikus ist Teil des vegetativen (autonomen und unwillkürlichen) Nervensystems und steuert gemeinsam mit seinem Gegenspieler, dem Parasympathikus, lebenswichtige Vorgänge. Das Zielgewebe der symphytischen Nervenbahnen ist u.a. die glatte Muskulatur der Bronchien. Beta-2-Sympathomimetika bewirken, dass die Bronchialmuskulatur erschlafft und die Atemwege erweitert werden. Sie wirken aber auch auf das Herz, was sich in Form von Steigerung der Herzfrequenz, Herzklopfen und Herzrhythmusstörungen als Nebenwirkung zeigen kann. Weitere Nebenwirkungen können außerdem Unruhe, Zittern und Kopfschmerzen sein. Bei Menschen mit COPD und gleichzeitig bestehenden Herzbeschwerden sollten Beta-2-Sympathomimetika nur unter sorgfältiger Kontrolle eingenommen werden.

Medikamente bei COPD: Anticholinergika

Anticholinergika oder auch Parasympatholytika hemmen den Parasympathikus und sorgen damit für eine Erweiterung der Bronchien. Bei der Einnahme dieser Medikamente können als Nebenwirkungen Mundtrockenheit und eine verminderte Sekretion von Bronchialsekret auftreten. Anticholinergika kommen meist bei Menschen mit COPD und zusätzlich bestehenden Herzerkrankungen zum Einsatz.

Medikamente bei COPD: Theophylline

Medikamente wie Theophylline und Theophyllinabkömmlinge gehören zur Gruppe der Xanthine und tragen zur Erweiterung der Bronchien und Gefäße bei, indem die glatte Muskulatur erschlafft. Dadurch wird der Lungengefäßwiderstand gesenkt und der Atemantrieb gesteigert. Ein Problem der Medikamente sind Nebenwirkungen wie Herz- und Magen-Darmbeschwerden sowie Unruhezustände, Kopfschmerzen und Muskelzittern. Aus diesem Grund sollten Theophylline nur selten bei COPD eingesetzt werden.

Medikamente bei COPD: Cortison

Entzündungshemmende, kortisonhaltige Medikamente (Kortikosteroide) werden bei schwerer COPD eingesetzt, um die Häufigkeit und Intensität der akuten Verschlimmerungen (Exazerbationen) zu reduzieren oder zu verhindern. Cortison kommt bei schwerer COPD meist in Form von Inhalationen zum Einsatz, wenn die Behandlung mit anderen Medikamente nicht ausreicht, um Exazerbationen zu verhindern. Es kommt begleitend und nicht als alleiniges Medikament zum Einsatz. Bei akuten Exazerbationen mit ausgeprägter Atemnot verabreichen Ärzte dann Cortison-Spritzen. Von einer Langzeitbehandlung mit Cortison wird aufgrund der vielen Nebenwirkungen abgeraten.

Medikamente bei COPD: Expektorantien

Expektorantien kommen zum Einsatz, um die Bronchialsekretion zu fördern und den bereits gebildeten Schleim zu verflüssigen. Auch der Abtransport des Schleims wird gefördert, wenn begleitend zur Einnahme ausreichend Flüssigkeit (2 bis 3 Liter) getrunken wird.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Operative Eingriffe

Operative Eingriffe wie die Entfernung von Teilen der Lunge oder eine Lungentransplantation werden hauptsächlich bei Lungenkrebs durchgeführt. Bei schwerer COPD mit Lungenemphysem und einer stark überblähten Lunge kann aber auch eine Verkleinerung der Lunge in Betracht gezogen werden.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Linderung der Symptome bei COPD führen können. Die alternativtherapeutischen Maßnahmen kommen bei COPD nur unterstützend zur schulmedizinischen Therapie zum Einsatz und behandeln letztendlich auch „nur“ die Symptome einer chronischen Bronchitis ohne Verlegung (Obstruktion).

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Phytotherapie

Im Bereich der Phytotherapie kommen bei COPD saponinhaltige Heilpflanzen zum Einsatz, die als Expektorantien das Abhusten erleichtern. Dazu gehören z.B. Efeu (Hedera helix) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata).

Die wichtigsten Heilpflanzen bei Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Heilpflanze bei COPD: Efeu (Hedera helix)

Die immergrüne Kletter- und Heilpflanze Efeu enthält pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe wie Saponine, Glykoside, ätherische Öle, organische Säuren, Flavonoide und Mineralien. Für chronische Entzündungen der Atemwege sind insbesondere die enthaltenen Saponine bedeutsam, denn sie verfügen über krampf- und schleimlösende Eigenschaften mit positiver Wirkung auf die Bronchialmuskulatur. Die Inhaltsstoffe des Efeus fördern zudem das Abhusten. Die Anwendung von Tee-Zubereitungen aus Efeublätter wird jedoch nicht empfohlen, es sollten besser Fertigarzneimittel bei Hustensymptomen und Entzündungen der Bronchien zum Einsatz kommen. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Verwendung von Efeublättern bei Erkrankungen der Atemwege und bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Bronchien.

Heilpflanze bei COPD: Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Eine weitere Heilpflanze, die bei einer chronischen Bronchitis Anwendung finden kann, ist der zu den Schleimstoffdrogen gehörende Spitzwegerich. Aufgrund seiner wichtigsten Inhaltsstoffe wie Iridoidglycoside (Aucubin, Catalpol, Asperulosid), Schleimstoffe, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Kieselsäure und Saponine entfaltet die Heilpflanze eine reizlindernde und schleimlösende Wirkung bei Katarrhen der Atemwege, z.B. bei Entzündungen Bronchien mit Husten und Heiserkeit. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) empfiehlt u.a. die Behandlung mit Spitzwegerich bei Entzündungen der Atemwege (Katarrhe).

Rezept Heilkräutertee mit Spitzwegerich bei COPD

Für die Tee-Zubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel oder 2 Gramm des losen, getrockneten Krauts mit 150 ml heißem, nicht kochendem Wasser übergossen und für 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird das Kraut durch ein Sieb abgeseiht und 3 bis 4x über den Tag verteilt getrunken.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Ernährungstherapie und diätetische Maßnahmen

Eine gesunde, ausgewogene Ernährungsweise wirkt sich generell positiv auf das Immunsystem und die Abwehrkräfte und damit auch auf die Lungenfunktion aus. Menschen mit COPD sollten auf ihr Körpergewicht achten, denn sowohl Übergewicht führt zu einer Verschlechterung der Atemnot aufgrund einer Überlastung durch das Herz-Kreislauf- und Lungensystem, als auch Untergewicht wirkt sich negativ auf die COPD-Symptome aus. Für eine Gewichtsreduktion ist eine langfristige Ernährungsumstellung eventuell durch eine professionelle Ernährungsberatung sinnvoll. Untergewichtige Menschen hingegen sollten darauf achten, sich ausgewogen zu ernähren und ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen. Ziel der Gewichtszunahme ist das Erreichen eines Normalgewichts. Im Rahmen einer Gewichtsreduktion oder einer Gewichtszunahme ist es außerdem sinnvoll, körperliche Aktivitäten im Alltag zu integrieren. Körperliche Fitness sorgt u.a. für eine Verbesserung der Atemmuskulatur. Weiter sollten Menschen mit COPD auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (2 bis 3 Liter) achten, damit sich der angesammelte Schleim in den Bronchien verflüssigen kann.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Atemtherapie

Die Atemtherapie gehört in den Bereich der Physiotherapie. Während das Herz weitgehend autonom arbeitet, wird die Atmung über nervale und vegetative Abläufe im Atemzentrum reguliert. Spezielle Atemtechniken sollen Erkrankungen der Atmungsorgane behandeln und zur Linderung der Atemnot in Ruhe oder unter Belastung beitragen. Menschen mit COPD lernen ein konzentriertes Ein- und Ausatmen und können dadurch nicht nur besser Luft holen, sondern kommen auch zur Ruhe und können sich besser entspannen. Die Atemtechniken können in Ruhe zuhause erlernt werden oder aber unter körperlicher Belastung. Das hängt vom individuellen Beschwerdebild des Betroffenen ab. Auch das richtige Vorgehen beim Inhalieren und das Abhusten von Schleim durch medizinische Hilfsmittel wird im Rahmen der Atemtherapie erlernt. Darüber hinaus richtet sich die Arbeit von Atemtherapeuten auch auf die Atempflege, die sich wiederum aus verschiedenen Ansätzen wie Gymnastik, Tanz, Psychotherapie und fernöstliches Atemwissen zusammensetzt.