Ein Druckgefühl in der Magengegend, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen sind typische Beschwerden einer akuten Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Bei einer Gastritis handelt es sich um eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut auf verschiedene Ursachen. Es wird zwischen einer akuten und chronischen Form unterschieden, wobei die chronische Gastritis häufig über Jahre symptomlos verläuft. In Deutschland gehören Magenbeschwerden wie die Gastritis zu den am häufigsten gestellten Diagnosen. Die Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung der Erkrankung sind vielseitig. Zu den Hauptrisiken gehören eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori und die regelmäßige Einnahme von magenschädigenden Arzneimitteln, z.B. von so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Die Diagnose einer Gastritis erfolgt durch eine Gastroskopie, einer Magenspiegelung und durch eine feingewebliche (histologische) Untersuchung von zuvor entnommener Gewebeproben.

Welche Klassifikationen der Gastritis gibt es? Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für die Krankheitsentstehung? Wie zeigt sich eine akute und chronische Magenschleimhautentzündung? Die Diagnose wird meist anhand der vorliegenden Symptome gestellt und durch eine Gastroskopie (Magenspiegelung) und Gewebeentnahme durch den Arzt gesichert. Welche schulmedizinischen und alternativmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung, um die Beschwerden zu lindern und die Erkrankung zu heilen?

Formen der Erkrankung: Akute und chronische Gastritis

Es gibt verschiedenen Gastritisformen, die je nach Ursache und Eigenschaften klassifiziert werden. Eine solche Einordnung ermöglicht dem Arzt, die schädlichen Mechanismen, die zur Entstehung der Erkrankung geführt haben, besser zu erkennen und entsprechende, spezifische Behandlungsmöglichkeiten einzuleiten. Auch kann der Arzt anhand der Klassifizierung das Risiko für Magengeschwüre oder Magenkrebs einschätzen, insbesondere bei der chronischen Gastritis durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Die akute Gastritis heilt meist nach ein paar Tagen ohne Folgeschäden aus. Bei der chronischen Gastritis hingegen werden unterschiedliche Einordnungen vorgenommen.

Klassifikationen der chronischen Gastritis im Überblick

Die chronische Gastritis wurde ursprünglich nach der ABC-Klassifikation eingeordnet. A stand dabei für autoimmune Gastritis, B für bakterielle Gastritis und C für chemisch-toxische Gastritis. Inzwischen ist die Einteilung der Gastritisformen differenzierter:

Helicobacter pylori positive Gastritis

Die Helicobacter pylori induzierte Gastritis ist mit 80 bis 90 Prozent die häufigste Form aller Magenschleimhautentzündungen. Bei Helicobacter pylori handelt es sich um ein gramnegatives, spiralförmiges und durch Geißeln bewegliches Bakterium, dass die Magenschleimhaut besiedelt und dort akute und chronische Entzündungen hervorrufen kann.

Gastritisformen ohne Bezug zur Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Chemisch induzierte Gastritis

Etwa jede zehnte chronische Gastritis wird direkt durch chemische Substanzen hervorgerufen (Typ C). Hierzu gehören eine langfristige Einnahme von magenschleimhautschädigenden Medikamenten wie z.B. nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) oder Acetylsalicylsäure (ASS) sowie durch einen krankhaften Rückfluss von Gallenflüssigkeit aus dem Zwölffingerdarm in den Magen. Auch das regelmäßige Trinken von hochprozentigem Alkohol kann eine Magenschleimhautentzündung hervorrufen.

Granulomatöse Gastritis

Bei der granulomatösen Gastritis wird die Magenschleimhautentzündung durch Granulome geprägt. Granulome stellen ein Geschwulst oder eine geschwulstartige Bildung aus Granulationsgewebe dar. Es sind meist gutartige, knötchenförmige Ansammlungen der Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems, die im weiteren Verlauf chronische Entzündungen verursachen können.

Morbus Crohn Gastritis

Morbus Crohn ist eine Autoimmunerkrankung, die den Verdauungstrakt befällt und dort Entzündungen hervorruft. Es ist eine in Schüben verlaufende, fortschreitende, chronische Entzündung, die in den meisten Fällen den Dünndarm und Übergang von Dünn- zum Dickdarm und den gesamten Dickdarm betrifft. Auch andere Bereiche des Verdauungstraktes wie die Speiseröhre, Mundhöhle und der Magen können betroffen sein. Bei der eher seltenen Crohn-Gastritis ist die Entzündung auf die Magenschleimhaut übergegangen.

Eosinophile Gastritis

Die eosinophile Gastritis tritt eher selten in Erscheinung. Auffällig bei dieser Gastritisform ist, dass meist Nahrungsmittelallergien nachgewiesen werden können. Es ist eine durch allergische Reaktionen ausgelöste Magenschleimhautentzündung. Auch eine Infektion mit Parasiten kann eine eosinophile Gastritis auslösen.

Gastritisformen mit Assoziation zur Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Autoimmungastritis

Bei Autoimmunerkrankungen werden Antikörper gegen eigene Zellen aufgrund eines fehlgeleiteten Immunsystems gebildet. Bei der Autoimmungastritis richten sich die Antikörper gegen das Gewebe der Magenschleimhaut, was in der Folge zu einer Degeneration von Gewebe (Atrophie) und zu einem erhöhten Magenkrebsrisiko führt. Auch ist bei der Autoimmungastritis die Aufnahme von Vitamin B12gestört, was wiederum zu einer gefährlichen Bluterkrankung (Perniziöse Anämie) führen kann.

Riesenfaltengastritis (Morbus Ménétrier)

Eine weitere Gastritisform ist die so genannte Riesenfaltengastritis Morbus Ménétier. Aufgrund einer Hyperplasie der Magenschleimhaut, also einer Vergrößerung des Gewebes durch abnorme Vermehrung der Zellen, entstehen Riesenfalten, die wiederum Magenschleimhautentzündungen hervorrufen können.Das Bakterium Helicobacter pylori könnte ein auslösender Faktor zu sein, die Ursache für die Entzündung ist nach wie vor unbekannt.

Lymphozytäre Gastritis

Die lymphozytäre Gastritis ist eine sehr seltene Erkrankung. Bei dieser Gastritisform ist die Ursache ungeklärt, aber es wird eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori als Auslöser vermutet. Auch tritt die lymphozytäre Gastritis als Begleiterkrankung der Zöliakie bei Kindern auf. Zöliakie ist eine chronische Systemerkrankung mit einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Treten im Rahmen einer Gastritis sehr starke Schmerzen und ein äußerst druckempfindlicher Oberbauch, permanente Übelkeit mit ständigem Brechreiz und Erbrechen oder Fieber auf, sollte ein Arzt ausgesucht werden. Auch bei Blut im Stuhl oder Bluterbrechen ist eine sofortige Abklärung bei einem Arzt notwendig. Wer über längere Zeit unter Sodbrennen leidet, sollte ebenfalls dir Ursache von einem Arzt untersuchen lassen, denn es könnte eine Übersäuerung des Magens vorliegen, die wiederum eine Gastritis auslösen kann.

Gastritis: Ursachen und Krankheitsentstehung

Sowohl die akute als auch die chronische Gastritis werden am häufigsten durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori oder durch chemisch-toxische Reize hervorgerufen. Es können aber auch Mischformen vorliegen, d.h. es treten mehrere Faktoren nebeneinander auf. Auch haben zahlreiche Medikamente Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt und bei einigen Wirkstoffen besteht ein hohes Risiko für Schleimhautschäden. Dazu gehören nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Acetylsalicylsäure (ASS).

Ursachen für eine akute Gastritis

Häufige Ursachen der akuten Gastritis sind ein übermäßiger Alkohol- oder Nikotingenuss, stressbedingte Faktoren durch Operationen oder schweren Verbrennungen sowie die regelmäßige Einnahme von hochdosierten Medikamenten wie nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) oder Acetylsalicylsäure (ASS). Auch bakterielle und virale Infektionen oder bakterielle Toxine können eine Magenschleimhautentzündung in Rahmen einer „Lebensmittelvergiftung“ hervorrufen. Psychische Belastungen jeder Form und auch körperliche Belastungen wie Verbrennungen, Operationen, Kreislaufschock und Schädel-Hirn-Trauma können der Magenschleimhaut zusetzen und zu Entzündungen führen.

Ursachen für eine chronische Gastritis

Die chronische Gastritis tritt relativ häufig auf und hat verschiedene Ursachen (LINK zum Kapitel: Formen der Erkrankung?). Die mit etwa 85 Prozent häufigste Ursache ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, der die Magenschleimhaut besiedelt. Meist erfolgt die Infektion bereits während der Kindheit, aufgrund der Verbesserung des Lebensstandards und der hygienischen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten nimmt die Infektion in den westlichen Ländern stetig ab. Die Übertragung erfolgt von Mund zu Mund oder fäkal-oral, also durch Aufnahme verunreinigter Stoffe mit dem Mund.

Wie auch bei der akuten Krankheitsform sind chemisch-toxische Gifte durch einen regelmäßigen Konsum von Medikamenten (NSAR, ASS), Alkohol und Nikotin oder durch einen Rückfluss (Reflux) von Gallensaft aus dem Zwölffingerdarm (Duodenum) eine häufige Ursache der chronischen Magenschleimhautentzündung. Die Autoimmungastritis tritt eher als seltene Ursache für die chronische Gastritis in Erscheinung, wie auch die Riesenfaltengastritis Morbus Ménétier, die lymphozytäre, granulomatöseoder eosinophile Gastritis.

Gastritis: Risikofaktoren und Auslöser

Die größten Risikofaktoren und Auslöser für eine Magenschleimhautentzündung sind Bakterien (Helicobacter pylori), Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Acetylsalicylsäure (ASS) und weitere Faktoren wie Stress, Ärger, Aufregung, Rauchen, Alkohol und eine falsche, schnelle und hektische Ernährungsweise. Insbesondere eine Ernährung, die mit viel fetten Nahrungsmitteln und scharfen Gewürzen und einem hohen Kaffeekonsum einhergeht, kann zur Entstehung einer Gastritis beitragen.

Symptome einer Gastritis: Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen

Typische Beschwerden einer Magenschleimhautentzündung sind ein Druckgefühl in der Magengegend, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen. Worin aber unterscheiden sich die Symptome einer akuten und chronischen Gastritis?

Symptome einer akuten Gastritis

Eine akute Gastritis kann heftige Magenschmerzen hervorbringen, die in den Rückenbereich ausstrahlen. Hinzu kommen Beschwerden wie Druckempfindlichkeit des Magens, Völlegefühl und Blähungen, Übelkeit und Erbrechen sowie Appetitlosigkeit. Auffällig ist eine Verschlechterung der Beschwerden nach dem Essen. Häufig muss zudem aufgestoßen werden und Betroffene leiden unter einem unangenehmen Geschmack im Mund.

Symptome einer chronischen Gastritis

Im Vergleich zu der akuten Magenschleimhautentzündung sind die Symptome einer chronischen Gastritis eher unspezifisch. Die chronische Gastritis verläuft häufig über Jahre schleichend und symptomlos. Ist die chronische Magenschleimhautentzündung weiter fortgeschritten, treten Oberbauchbeschwerden, Blähungen und ein Völlegefühl nach dem Essen auf. Auch brennende Schmerzen und Aufstoßen sind weitere unspezifische Krankheitszeichen.

Infokasten: Leitsymptome

  • Schmerzen und Druckgefühle im Oberbauch
  • Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen
  • Verschlechterung der Beschwerden nach dem Essen

Gastritis: Krankheitsverlauf und Prognose

Die akute Gastritis heilt meist nach einigen Tagen ohne Folgeschäden ab. Wie eine chronische Gastritis verläuft, hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Dadurch, dass die chronische Form über Jahre symptomlos verläuft, wird die Diagnose erst spät und häufig durch Zufall gestellt. Die Autoimmungastritis ist bisher nicht heilbar und es besteht ein erhöhtes Krebsrisiko, wodurch regelmäßige Kontrollen nötig werden. Liegt der Erkrankung eine Helicobacter pylori-Infektion zugrunde, wird diese mit Antibiotika therapiert, was zu einer vollständigen Heilung führen kann. Auch bei der bakteriellen Gastritis sind anschließende Kontrolluntersuchungen indiziert, da auch in diesem Fall das Risiko für Magenkrebs erhöht ist. Der Verzicht auf Magen schädigende Faktoren wie Medikamente, Alkohol, Nikotin sowie die Vermeidung von Stress sorgen außerdem dafür, dass das Risiko für eine Gastritis gesenkt wird und eine Erkrankung nicht wieder auftritt.

Gastritis: Komplikationen wie Magenblutungen, Geschwüre und Magenkrebs

Sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Gastritis können Komplikationen auftreten. Bei der akuten Magenschleimhautentzündung kann es zu Magenblutungen kommen, die sich durch „kaffeesatzartiges“ Erbrechen oder durch einen so genannten Teerstuhl zeigen kann. Ein schwarzer Teerstuhl entsteht einige Stunden nach einer Blutmenge von ca. 100 Milliliter im oberen Verdauungstrakt. Neben der Magenblutung als Komplikation, kann eine akute Gastritis auch ein Magengeschwür (Magenulkus) hervorrufen.

Bei den verschiedenen Krankheitsformen der chronischen Gastritis treten dementsprechend auch unterschiedliche Komplikationen auf. Die Autoimmungastritis birgt als Komplikation ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs. Bei der bakteriellen Gastritis durch das Bakterium Helicobacter pylori kann ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür entstehen. Zudem besteht aufgrund der Schleimhautveränderungen auch ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs. Bösartige Wucherungen von lymphatischem Gewebe (MALT-Lymphome) können in seltenen Fällen ebenfalls als Komplikation der bakteriellen Gastritis auftreten. Bei der chemisch-toxisch indizierten Gastritis ist das Risiko für Magengeschwüre und Magenkrebs erhöht

Gastritis: Schulmedizinische Diagnostik

Die schulmedizinische Diagnose der akuten Gastritis kann meist anhand der geschilderten, vorliegenden Symptome und Vorgeschichte gestellt werden. Gesichert wird die Diagnose jedoch erst durch die Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Gewebeentnahme. Die Diagnose einer chronischen Gastritis hingegen darf nur gestellt werden, wenn ein Magenkarzinom durch endoskopische und histologische Verfahren ausgeschlossen wurde. Die Diagnosesicherung erfolgt auch durch eine Gastroskopie mit Gewebeentnahme sowie durch den Nachweis von Helicobacter pylori.

Gastritis: Anamnese

Im ausführlichen Erstgespräch berichtet der Patient zunächst über seine Beschwerden, dann stellt der Arzt weitere Fragenzur Krankheitsvorgeschichte und nach Operationen, Alkohol- und Nikotinkonsum der letzten Monate sowie zur Medikamenteneinnahme. Auch mögliche Stressfaktoren, psychische Belastungen, die Ernährungsweise und Trinkgewohnheiten spielen bei der Anamnese eine Rolle. Das für viele Menschen unangenehme Thema „Blut im Stuhl“ bleibt während der Anamnese auch nicht unerwähnt.

Gastritis: Körperliche Untersuchung (Palpation)

Bei einer Palpation untersucht der Arzt die Körperoberfläche durch Abtasten und Befühlen. Die Bauchregion weist bei einer Entzündung der Magenschleimhaut Druckschmerzen auf. Es ist jedoch kein typischer Befund für eine Gastritis, weshalb weitere Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen.

Blutuntersuchung bei Gastritis

Die Blutuntersuchung kann bei einer Autoimmungastritis Auskunft über Entzündungen (Entzündungswerte) und Erreger im Körper geben, wie z.B. Antikörper, die sich bei einer Autoimmungastritis gehen die eigenen Magenzellen richten.

Bildgebende Verfahren: Gastroskopie (Magenspiegelung) mit Gewebeentnahme

Als bildgebendes Verfahren kommt zur Abklärung einer Gastritis eine Gastroskopie zum Einsatz. Dabei handelt es sich umgangssprachlich um eine so genannte Magenspiegelung. Die Untersuchung erfolgt mit einem flexiblen, schlauchförmigen Gerät (Endoskop oder Gastroskop), an deren Spitze ein optisches Gerät (Kamera), eine Beleuchtungseinrichtung sowie Vorrichtungen für Absaugungen oder für die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) befestigt sind. Bei der Gastroskopie wird das Gastroskop in die Speiseröhre und Magen bis zum Zwölffingerdarm (Duodenum) eingeführt. Damit der Gastroenterologe (Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen) eine bessere Sicht auf die Schleimhaut hat, wird die Untersuchung im nüchternen Zustand durchgeführt. Für eine optimale Sicht wird außerdem etwas Luft zum Aufblasen in den Bereich hineingepumpt. Die Kamera am Endoskop ermöglicht eine Betrachtung der Speiseröhre, des Magens und Zwölffingerdarms durch Übertragung auf einen Bildschirm. Werden auffällige, rote Stellen an der Magenschleimhaut entdeckt, werden Gewebeproben für die weitere, feingewebliche (histologische) Untersuchung entnommen. Anhand der Biopsie kann die Gastritisform und eine Beteiligung von Helicobacter pylori bestimmt werden. Zu Beginn der Untersuchung kann beim Einführen des Gastroskops ein Würgreiz auftreten. Die Untersuchung kann ambulant oder stationär durchgeführt werden und dauert zwischen 15 und 30 Minuten.

Gastritis: Nachweis von Helicobacter pylori

Für den Nachweis einer möglichen Helicobacter pylori-Infektion stehen mehrere diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung: Der Helicobacter-Urease-Test (HUT), der serologische Nachweis, C13-Harnstoff-Atemtest und die Stuhlprobe.

Helicobacter-Urease-Test

Dieser Schnelltest ist das unkomplizierteste Verfahren, Helicobacter pylori nachzuweisen.

Eine entnommene Gewebeprobe aus einer zuvor durchgeführten Gastroskopie wird in eine Testflüssigkeit mit Farbindikator und Harnstoff gegeben. Das Bakterium Helicobacter pylori produziert ein Enzym (Urease), das Harnstoff spalten kann und die Testflüssigkeit rot einfärbt. Liegt eine bakterielle Infektion vor, färbt sich die Testflüssigkeit rot.

Serologischer Nachweis einer Helicobacter pylori-Infektion

Dieser Antikörper-Antigen-Nachweis von spezifischen IgG- und IgA Antikörpern im Blutserum dient u.a. zur Diagnose einer akuten oder chronischen Gastritis durch eine Infektion mit Helicobacter pylori, indem das Vorhandensein von Antikörpern gegen das Bakterium Helicobacter pylori nachgewiesen wird. Dieser Test sollte in einem vierwöchigen Abstand wiederholt werden, da der einmalige Befund einer akuten Helicobacter-Infektion nicht ausreichend ist. Das liegt u.a. daran, dass die Antikörper auch nach erfolgreicher Behandlung monatelang erhalten bleiben.

13C-Harnstoff-Atemtest

Der 13C-Harstoff-Atemtest kommt hauptsächlich zur Nachsorge einer erfolgreichen Therapie zum Einsatz und beruht auf einer hohen Harnstoffaktivität von Helicobacter pylori. Bei diesem Harnstoff-Atemtest wird in Flüssigkeit gelöster 13C-markierter Harnstoff getrunken. Dabei handelt es sich um einen speziellen Kohlenstoff, um ein stabiles, nicht radioaktives Isotop. Der Harnstoff wird von Helicobacter pylori aufgenommen und gespaltet, wobei 13CO2(Kohlendioxid mit dem Marker 13C) entsteht. Das wiederum gelangt über die Blutbahn in die Lungen und kann dann in der Atemluft nachgewiesen werden. Befindet sich kein Helicobacter pylori im Magen, wird der Harnstoff und 13C über den Urin ausgeschieden. Der Harnstoff-Atemtest ermöglicht eine schonende, beliebige Wiederholbarkeit für Verlaufskontrollen nach einer Behandlung. Auch das Ausmaß einer bakteriellen Besiedelung von Helicobacter pylori kann festgestellt werden.

Stuhltest zum Nachweis von Helicobacter pylori Antigen

In der Laboruntersuchung von Stuhlproben können auch Helicobacter pylori Antigene nachgewiesen werden. Dieser Test eignet sich besonders gut bei Kindern und dient hauptsächlich zur Kontrolle nach einer erfolgreichen Therapie, um eine erneute Infektion ausschließen zu können.

Gastritis: Alternativmedizinische Diagnostik

Diagnoseverfahren aus dem alternativmedizinischen Bereich wie die Antlitz- oder Irisdiagnose stellen so genannte Hinweisdiagnosen dar, die zusätzlich zu wissenschaftlich anerkannten Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen und Diagnosen bestätigen können.

Gastritis: Antlitzdiagnose

Die Antlitzdiagnose stellt im alternativmedizinischen Bereich ein wichtiges diagnostisches Werkzeug dar, ist wissenschaftlich jedoch kein anerkanntes Diagnoseverfahren. Anhand der Antlitzdiagnose sollen Pathologien und krankhafte Veränderung an der Gesichtshaut erkennbar sein. Bei Störungen im Magen-Darm-Trakt zeigt die Nasolabialfalte und die Lippen Veränderungen. Eine wenig ausgeprägte und vor den Mundwinkeln endende Nasolabialfalte steht für einen konstitutionell bedingten empfindlichen Magen. Eine ausgeprägte Nasolabialfalte hingegen kann auf ein chronisches Geschwür im Magen oder Darm hinweisen. Auch eine tiefe Nasolabialfalte soll für eine nachlassende Produktion von Magensäure stehen.

Gastritis: Irisdiagnose

Die Irisdiagnose (Augendiagnose) gehört auch dem Bereich der Alternativmedizin an und wird als Hinweisdiagnose unterstützend zu anderen Diagnosemethoden eingesetzt. In der Iris (Regenbogenhaut der Augen) können Veränderungen wie Aufhellungen, Abdunkelungen, Farbflecke oder Gefäßzeichnungen Hinweise über Krankheiten wie Entzündungen oder Stoffwechselstörungen geben. Der Verdauungstrakt befindet sich in den ersten beiden, ringförmigen Zonen direkt an der Pupille. Direkt an der ersten Zone (Krausezone) ist die Magenregion lokalisiert, der Darmbereich befindet sich in der nachfolgenden zweiten Zone. Eine Aufhellung in der Magenzone weist auf einen übersäuerten Magen hin, eine Abdunkelung hingegen auf eine verminderte Säureproduktion. Sind kleine weiße oder schwarze Punkte in der Magenzone sichtbar, besteht der Verdacht auf Schleimhautdefekte.

Gastritis: Schulmedizinische Therapie

Als allgemeine schulmedizinische Therapiemaßnahmen sollte bei der akuten Gastritis eine Fastenzeit über 24 bis 36 Stunden und Bettruhe eingehalten werden. Anschließend ist außerdem einige Tage auf eine schonende Kost aus Tee, Zwieback und Haferschleim zu achten. Wichtig ist zudem der Verzicht auf Genussmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin und auch auf scharf gewürzte Speisen muss verzichtet werden, um den Magen nicht weiter zu belasten. Weiter empfiehlt der Arzt statt weniger großer Mahlzeiten, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag einzunehmen.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder Acetylsalicylsäure (ASS) absetzen!

Medikamente, die nicht notwendigerweise eingenommen werden müssen, sollten aufgrund der magenschädigenden Nebenwirkungen abgesetzt werden.

Dabei handelt es sich um Arzneimittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen sowie Acetylsalicylsäure (ASS).

Gastritis: Medikamentöse Behandlung

Im Bereich der Schulmedizin kommen für die Behandlung einer akuten oder chronischen Gastritis verschiedenen Arzneimittel wie Antibiotika, Protonenpumpenhemmern (PPI) oder H2-Rezeptor-Antagonisten zum Einsatz:

Bakterielle Gastritis: Antibiotika

Der Arztverordnet Antibiotika, die eine Infektion der Magenschleimhaut durch das Bakterium Helicobacter pylori bekämpfen. Die Behandlung erfolgt meist in Kombination mit Protonenpumpenhemmern.

Protonenpumpenhemmer, Protonenpumpeninhibitoren (PPI)

Bei Protonenpumpenhemmern oder auch Protonenpumpeninhibitoren (PPI) handelt es sich um Arzneimittel, die die Säuresekretion im Magen hemmen sollen. PPI wird hauptsächlich bei Helicobacter pylori-Infektionen und bei wiederkehrenden Infekten eingesetzt.

H2-Rezeptor-Antagonisten, H2-Blocker oder Histamin-H2-Antagonisten

H2-Rezeptor-Antagonisten, H2-Blocker oder Histamin-H2-Antagonisten hemmen wie die Protonenpumpenhemmer die Magensäuresekretion. Dabei werden Histamin-Rezeptoren im Magen (H2-Rezeptoren) blockiert.

Vitamin B12 bei Autoimmungastritis

Bei der Autoimmungastritis kommt es zu einer gestörten Aufnahme von Vitamin B12und besteht die Gefahr einer perniziösen Anämie, einer gefährlichen Bluterkrankung. Betroffene müssen in diesem Fall lebenslang das fehlende Vitamin B12parenteral verabreicht bekommen, d.h. die Verabreichung von Vitamin B12erfolgt in Form von Injektionen unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes.

Gastritis: Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Linderung bei Gastritis führen. Dazu gehören Maßnahmen aus den Bereichen der Phytotherapie, Homöopathie, Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Physikalischer Therapie und der Ernährungstherapie (Diätetik).

Gastritis: Phytotherapie

Im Bereich der Phytotherapie kommen bei dem Krankheitsbild Gastritis Heilpflanzen mit entzündungshemmenden, durchblutungsfördernden, krampflösenden und die Magensaftsekretion anregenden Wirkeigenschaften zum Einsatz.

Die wichtigsten Heilpflanzen bei akuter Gastritis

Kamille (Matricaria recutita)

Kamillenblüten haben nachweislich eine entzündungshemmende und krampflösende Wirkung und können deshalb zur Linderung von Beschwerden im Magen-Darm-Trakt angewendet werden. Angezeigt ist die innere Anwendung in Form von Tee bei Gastritis, Reizmagen, Sodbrennen und Magengeschwüren.

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die vielen wertvollen Inhaltsstoffe der Schafgarbe verfügen über zahlreiche Wirkweisen und enthalten ein ähnliches Spektrum an Wirkstoffen wie die Kamille. So wirken die Inhaltsstoffe verdauungs- und gallenflussfördernd, appetitanregend, wundheilend, blutstillend, entkrampfend, zusammenziehend (adstringierend), antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die innerliche Anwendung von Schafgarbenkraut bei Appetitlosigkeit und bei Verdauungsbeschwerden (dyspeptische Beschwerden).

Melisse (Melissa officinalis)

Die vielen Inhaltsstoffe der Melisse sind verantwortlich für eine beruhigende (sedative), krampflösende (spasmolytische), antivirale, antibakterielle und antimikrobielle Wirkung. Zudem wirkt Melisse verdauungsfördernd, indem Melisse die Bildung von Magen- und Gallensaft anregt.Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie)befürworten eine Anwendung von Melisse bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt.

Rezept Heilkräutertee bei akuter Gastritis

Bei Verdauungsstörungen und Übersäuerung mit Blähungen, Völlegefühl, Sodbrennen und Magenschmerzen hat sich eine magenberuhigende Tee-Kombination aus aus je 25 Gramm getrockneter Kamille, Schafgarbe, Melisse und Pfefferminze bewährt. Diese Zusammenstellung wirkt krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend.

Die wichtigsten Heilpflanzen bei chronischer Gastritis

Tausendgüldenkraut (Centaurium minus)

Tausendgüldenkraut zählt als Heilpflanze zu den reinen Bitterstoffdrogen. Die Bitterstoffe sorgen für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge), magenstärkende, appetitanregende und tonisierende Wirkung. Tausendgüldenkraut kommt hauptsächlich bei Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit zum Einsatz.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Anwendung von Tausendgüldenkraut bei Magenbeschwerden aufgrund von mangelnder Magensaftbildung, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall und bei Appetitlosigkeit.

Enzian (Gentiana lutea)

Der Gelbe Enzian verfügt aufgrund des hohen Gehalts an Bitterstoffen (Secoiridoidglykoside) für eine verdauungs- und gallenflussfördernde (cholagoge) Wirkung. Aus diesem Grund zählt der Gelbe Enzian auch zu den wichtigsten Heilpflanzen bei Magen-Darm-Beschwerden.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen die Enzianwurzel zur Anwendung bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen und bei Verdauungsbeschwerden. Bei Geschwüren im Magen-Darm-Trakt wird von einer Behandlung mit Enzian dringendst abgeraten.

Wermut (Artemisia absinthium)

Wermut gehört wie auch der Gelbe Enzian zu den Heilkräutern mit der stärksten Bitterkraft. Hohe Bitterstoffanteile einer Heilpflanze sorgen für eine appetitanregende, gallenfluss- und verdauungsfördernde, leberschützende, antivirale, antibakterielle und durchblutungsfördernde und damit wärmende Wirkung. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen die Anwendung von Wermutkraut als bitteres Tonikum zur Förderung der Magensaftproduktion bei Appetitlosigkeit.

Rezept Heilkräutertee bei chronischer Gastritis

Eine klassische Magentee-Mischung besteht häufig aus einer Kombination der Enzianwurzel mit Heilpflanzen wie Wermutkraut, Scharfgarbenkraut, Wacholder oder Tausendgüldenkraut.Der Magen-Tee entfaltet eine bessere Wirkung, wenn er kalt ausgezogen wird: 1 gehäufter Teelöffel (1 bis 2 Gramm) der losen, getrockneten Krautmischung wird mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und unter gelegentlichem Umrühren etwa 6 bis 10 Stunden ziehen gelassen. Anschließend wird er Aufguss durch ein Sieb abgeseiht und auf Trinktemperatur erhitzt. Eine Tasse Tee soll jeweils 30 Minuten vor den Mahlzeiten, 2 bis 3x täglich, ungesüßt getrunken werden.

Gastritis: Homöopathie

Bei akuten Krankheitsgeschehen gibt es homöopathische Einzelmittel, die entsprechend der Symptomatik eingenommen werden können. Bei chronischen und immer wiederkehrenden Erkrankungen sollte ein Konstitutionsmittel von einem erfahrenen Homöopathen ermittelt und verschrieben werden. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel und deren Charakteristika bei Gastritis

Nux vomica (Brechnuss)

Nux vomica entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Nerven, Atmungsorgane, auf den Magen-Darm-Trakt und die Harnorgane. Es passt zu gestressten, überreizten, nervösen und hastigen Großstadt-Menschen. Häufig besteht auch eine Neigung zum übermäßigem Gebrauch von Genussmitteln wie Kaffee, Alkohol und Nikotin. Die gesundheitlichen Folgen sind Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, (Kater-) Kopfschmerzen mit der Neigung viele Tabletten dagegen einzunehmen. Das homöopathische Mittel findet Anwendung bei einem nervösen und empfindlichen Magen, häufigen Magenschleimhautentzündungen (Gastritiden) und Magengeschwüren. Typischerweise treten die Beschwerden ein bis drei Stunden nach Nahrungsaufnahme auf, insbesondere nach reichlichem, schweren Essen, zu viel Alkohol, Kaffee oder Nikotin, nach Missbrauch von Medikamenten, Drogen oder anderen Stimulanzien.

Bismutum subnitriticum (Schwermetall Bismut)

Das homöopathische Mittel Bismutum wirkt hauptsächlichen auf den Magen-Darm-Trakt und findet Anwendung bei Magenschleimhautentzündungen. Die typischen Bismutum-Beschwerden zeigen eine starke Übelkeit mit Würgreiz und Erbrechen, heftig brennende oder krampfartige Magenschmerzen mit heftigem Aufstoßen. Die Übelkeit besteht nach jeder Mahlzeit. Kälte, kalte Getränke und Zurückbeugen führen zu einer Verbesserung der Beschwerden.

Graphites (Mineral Graphit)

Die homöopathische Arznei Graphites wird hauptsächlich bei Hautproblemen verordnet, bei Schnupfen und Magenentzündungen. Chronische Magenschmerzen mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen verbessern sich kurzfristig durch Essen und durch warme Getränke. Auch das Auflegen einer Wärmflasche auf den Bauch, Bewegung an der frischen Luft, Ruhe und Liegen tragen zu einer Verbesserung der Beschwerden bei.

Homöopathische Komplexmittel bei Gastritis

Homöopathische Komplexmittel bestehen aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln mit verschiedenen Ansatzpunkten, um so ein größeres Symptomspektrum eines Krankheitsbildes zu erreichen.

Gastriselect N Tropfen

Gastriselect N ist ein homöopathisches Komplexmittel zur Behandlung von Erkrankungen der Verdauungsorgane. Das Komplexmittel setzt sich aus den homöopathischen Einzelmitteln Nux vomica, Alumina und Colocynthis zusammen und kommt bei Entzündungen und Krämpfen im Magen-Darm-Trakt zum Einsatz. Nux vomica (Brechnuss) regt die Sekretion an und normalisiert die Schleimhautschicht des Magens, Alumina reguliert die Säure im Magen und Colocynthis eignet sich bei Magenkrämpfen und Koliken.

Gastro Pasc

Gastro Pasc ist ein homöopathisches Komplexmittel, das bei Erkrankungen der Verdauungsorgane Anwendung findet und zur Besserung bei Entzündungen und Schmerzen im Magen-Darm-Trakt beiträgt. Folgende homöopathische Einzelmittel sind in Gastro Pasc enthalten: Argentum nitricum, Belladonna, Hydrastis, Nux vomica und Phosphorus.

Gastritis: Physikalische Therapie

Physikalische Therapien umfassen verschiedene medizinische Behandlungsmethoden, die physiologische Funktionen des Körpers mit naturgegebenen Mitteln anregen und damit zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zu den physikalischen Therapien gehören u.a. Krankengymnastik, Ergotherapie, manuelle Therapie, Massagen, Reizstromtherapie, Wärme- und Kältetherapie, Hydrotherapie und viele mehr.

Wärmeanwendungen bei Gastritis

Feuchtwarme Umschläge für den Oberbauch werden möglichst heiß auf den Bauch gelegt und und mit einem Baumwolltuch abgedeckt. Für eine schmerzlindernde und beruhigende Wirkung bei einer Magenschleimhautentzündung sollten die Umschläge für etwa eine Stunde auch dem Bauch liegen bleiben. Auch eine Wärmflasche entfaltet eine beruhigende Wirkung im Bauchbereich.

Bauchkompresse bei Gastritis

Eine selbst hergestellte und mit einer in Melissenöl getränkten Bauchkompresse sorgt im akuten Stadium einer Gastritis für Entspannung in der Bauchregion und für eine beruhigende Wirkung.

So wird eine Bauchkompresse mit Melissenöl hergestellt:

Für die Bauchkompresse wird Melissenöl mit einem Pflanzenöl im Verhältnis 1:10 vermischt. Eine im Ofen oder auf der Heizung angewärmte Kompresse wird dann mit dem Öl beträufelt und mit einem Baumwolltuch auf den Bauch gelegt.

Gastritis: Ernährungstherapie und diätetische Maßnahmen

Bei der akuten Gastritis sollte in den ersten zwei Tagen nur Tee getrunken und Zwieback oder Haferflockenbrei verzehrt werden, damit sich der Magen beruhigen kann. Im Anschluss daran sollte die Ernährung auf eine eher leichte und gut verdauliche Kost umgestellt werden. Optimal ist eine basenreiche Ernährung mit Kartoffeln, Gemüse und Obst. Es wird empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag einzunehmen als wenige große Portionen. Insbesondere das Abendessen sollte kleiner ausfallen. Auch sollten möglichst schwer verdauliche, fette und frittierte Speisen, Kohl und Hülsenfrüchte vom Speiseplan gestrichen werden.

Gastritis: Biochemie nach Dr. Schüßler

Schüßler Salze bei akuter Gastritis: Ferrum phosphoricum, Magnesium phosphoricum

Schüßler-Salz Nr. 3: Ferrum phosphoricum

Das Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat), ist das Mineralsalz des Immunsystems und Stoffwechsels. Alle akuten Erkrankungen benötigen gerade im Anfangsstadium Ferrum phosphoricum, deshalb kommt das Mittel häufig bei Verletzungen und Entzündungen im 1. Stadium zum Einsatz. Als unterstützende Maßnahme kann das Salz Nr. 3 bei einer akuten Magenschleimhautentzündung, bei akuten und chronischen Magenschmerzen mit Erbrechen und saurem Aufstoßen eingenommen werden. Kalte Anwendungen und Ruhe führen typischerweise zu einer Verbesserung der Beschwerden, Wärme, Bewegung, Druck und Berührung führen hingegen zu einer Verschlechterung.

Schüßler-Salz Nr. 7: Magnesium phosphoricum

Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat) ist das Mineralsalz für die Nerven und Muskeln. Es gilt als das Schmerzmittel unter den Schüßler-Salzen und kommt bei verschiedensten Schmerzzuständen, hauptsächlich bei plötzlich und blitzartig auftretenden Schmerzen und bei allen möglichen Formen von Verkrampfungen oder zur Beruhigung der Nerven zum Einsatz.

Schüßler Salze bei chronischer Gastritis: Kalium sulfuricum

Kalium sulfuricum

Das Schüßler-Salz Nr. 6, Kalium sulfuricum ist das Mineralsalz für den Zellstoffwechsel, für die Haut und Schleimhäute und für die Leber. Das Schüßler-Salz Nr. 6 spielt eine wichtige Rolle bei Entzündungen: Schüßler-Salz Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) kommt im akuten Erststadium einer Erkrankung oder Entzündung, das Schüßler-Salz Nr. 4 (Kalium chloratum) im zweiten Stadium des Krankheitsprozesses zum Einsatz und Schüßler-Salz Nr. 6 wirkt im dritten Stadium, in der Wiederherstellungsphase von chronischen Entzündungen. Kalium sulfuricum findet auch Anwendung, wenn Heilungsprozesse des Organismus stagnieren, denn das Salz Nr. 6 gilt als Heilungsbeschleuniger unter den Schüßler-Salzen. An geschädigter Haut und verletzten Schleimhäuten unterstützt das Funktionsmittel im gesamten Körper Reparaturarbeiten und Neubildungsprozesse.

Gastritis: Ordnungstherapie und Maßnahmen zur Prophylaxe

Bei der akuten Gastritis ist körperliche Schonung und Entspannung wichtig, um den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. Bei einer chronischen Gastritis sind psychisch belastende Situationen im privaten oder beruflichen Leben, Ängste und Trauer nicht zu unterschätzen und spielen eine Rolle im Therapieverlauf. Der Magen-Darm-Trakt und die Psyche stehen in enger Verbindung zueinander, was auch Redensarten wie „das schlägt mir auf den Magen“ vermuten lassen. Besteht eine belastende, abgespannte und stressige Lebenssituation könnten entspannende Maßnahmen wie Yoga, autogenes Training oder Achtsamkeitstraining erlernt werden. Dadurch können Stresssituationen im hektischen Alltag und psychisch belastende Situationen besser bewältigt werden.

Darauf sollte verzichtet werden: Kaffee, Alkohol, Nikotin, Medikamente und scharfe Speisen

Sowohl bei der akuten oder chronischen Magenschleimhautentzündung sollte möglichst auf Kaffee, Alkohol, Nikotin und Süßigkeiten verzichtet werden. Auch scharf gewürzte und sehr heiße Speisen wirken sich negativ auf das Krankheitsgeschehen aus. Medikamente, die nicht zwingend notwendig sind, sollten unbedingt abgesetzt werden, denn insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac und Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) haben eine magenschädigende Wirkung und wären für die Behandlung einer Gastritis hinderlich.