Spannungsgefühle, Steifigkeit und Anlaufschmerzen sind meist die ersten Symptome einer Arthrose, die umgangssprachlich auch als Gelenkverschleiß bezeichnet wird. Es ist weltweit die häufigste, chronische Gelenkerkrankung älterer Menschen. In Deutschland sind fünf bis sechs Millionen Menschen an Arthrose erkrankt und etwa 90 Prozent aller Menschen über 70 Jahre leiden unter den typischen Beschwerden. Bei der Arthrose handelt es sich um eine vom Gelenkknorpel ausgehende, schmerzhafte und degenerative Gelenkerkrankung mit Zerstörung des Gelenkknorpels und Entzündung der Innenschicht der Gelenkkapsel, die im weiteren Krankheitsverlauf mit einer vollständigen Versteifung des betroffenen Gelenks einhergehen kann. Vor allem Knie-, Hüft- und Schultergelenke sowie Finger- und Wirbelgelenke sind betroffen. Der Erkrankung können verschiedene Ursachen zugrundeliegen. Der größte Risikofaktor für den Gelenkverschleiß ist die normale Alterung, aber auch Rauchen, das weibliche Geschlecht und Übergewicht wirken sich negativ auf die Gelenke aus. Hinzu kommen ursächliche Faktoren wie übermäßige Belastung, eine angeborene oder durch Verletzungen entstandene Fehlstellung der Gelenke sowie Knochenerkrankungen wie z.B. Osteoporose.
Welche Formen der Erkrankung gibt es und welche Gelenke sind besonders (häufig) betroffen? Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Arthrose und welche Symptome gehen mit der Gelenkerkrankung einher? Für die schulmedizinische Diagnose fragt der Arzt in der Anamnese u.a. nach Schmerzen, Steifheitsgefühl, Gelenkknarren und Bewegungseinschränkungen. Es können außerdem weitere diagnostische Maßnahmen wie die Inspektion (Betrachtung), Palpation (Betastung), Röntgenuntersuchung, Sonografie, MRT (Magnetresonanztomografie), CT (Computertomografie), Arthroskopie (Gelenkspiegelung) und Sonografie (Ultraschall) zum Einsatz kommen. Die schulmedizinischen und alternativmedizinischen Therapiemöglichkeiten einer Arthrose sind sehr vielfältig und hängen von der jeweiligen Form und Lokalisation des betroffenen Gelenkes ab. Neben der medikamentösen Therapie, erzielen u.a. physikalische Maßnahmen gute Erfolge bei der Behandlung. Im späteren Stadium der Arthrose oder in schweren Fällen bleibt häufig nur die operative Therapie, das Einsetzen eines Kunstgelenks.
Primäre und sekundäre Form der Arthrose
Mediziner unterscheiden bei dem Krankheitsbild Arthrose zwischen primären und sekundären Formen. Bei der primären Arthrose ist die Ursache für den Gelenkverschleiß unbekannt. Es werden genetische oder hormonelle Ursachen sowie Stoffwechselstörungen vermutet. Bei der sekundären Arthrose hingegen sind die ursächlichen Faktoren bekannt. Dazu gehören andere diagnostizierte Grunderkrankungen wie z.B. die Osteoporose, strukturelle Arthrosen aufgrund einer verminderten Belastbarkeit des Gelenkknorpels oder mechanische Arthrosen durch eine Überbelastung des Gelenkknorpels.
Arthrosen der verschiedenen Gelenke im Überblick
Die degenerative Gelenkerkrankung kann an verschiedenen Gelenken auftreten. Die häufigsten Arthrosen treten jedoch an Hüft- und Kniegelenken auf.
- Koxarthrose: Arthrose des Hüftgelenks
- Gonarthrose: Arthrose des Kniegelenks
- Omarthrose: Arthrose des Schultergelenks
- Radiokarpalgelenkarthrose: Arthrose des Handgelenks
- Rhizarthrose: Arthrose des Daumensattelgelenks
- Bouchard-Arthrose: Arthrose der Fingermittelgelenke
- Heberden-Arthrose: Arthrose der Fingerendgelenke
- Hallux rigidus: Arthrose am Großzehengrundgelenk
- Sprunggelenkarthrose: Arthrose des oberen oder unteren Sprunggelenks
Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?
Ein Orthopäde wird aufgesucht, wenn die ersten Beschwerden wie Spannungsgefühle, Steifigkeit und Anlaufschmerzen auftreten, die sich im Laufe der Zeit zu ständigen Belastungsschmerzen und Dauerschmerzen auch in Ruhe- und Nachtphasen entwickeln können. Auch bei einer so genannten aktivierten Arthrose, bei der es aufgrund einer starken Überbelastung zu einer entzündlichen Reizung der Gelenkinnhaut kommt und dadurch Symptome wie starke Schmerzen, Überwärmung und Schwellung durch Erguss entstehen, wird schnellstmöglich der Facharzt konsultiert. Schmerzen gelten grundsätzlich als Alarmsignal und deuten bei einer Arthrose auf eine bereits größere Schädigung hin. Es gibt andere Erkrankungen wie z.B. bösartige Tumoren, die ähnliche Symptome einer Arthrose aufweisen. Aus diesem Grund sollten die Beschwerden bei einem Arzt fachlich abgeklärt werden.
Arthrose: Ursachen und Krankheitsentstehung
Wie entsteht die Arthrose und was sind die Ursachen für die Erkrankung? In den meisten Fällen ist eine Überlastung, mangelnde Ernährung und ein höheres Lebensalter ursächlich für die Zerstörung der Knorpelzellen. Zunächst weicht die Knorpelsubstanz langsam auf und kann den alltäglichen Belastungen nichts mehr entgegensetzen. In der Folge kommt es dann zum eigentlichen Knorpelabrieb, dem Gelenkverschleiß. Verantwortlich dafür ist aber immer die Schädigung der Knorpelzellen oder eine heftige Verletzung, die den Knorpel massiv verletzt hat. Der ständige Abrieb der Knorpelzellen kann auf Dauer entzündliche Prozesse in der Gelenkinnenhaut hervorrufen. Dadurch entstehen starke Schmerzen und Ergüsse an der Gelenkinnenhaut, die wiederum mit einem Bewegungsmangel einhergehen. Der Bewegungsmangel verhindert dann die ausreichende Ernährung der Knorpelzellen und verschlechtert den Zustand der Knorpelzellen bis hin zur vollständigen Zerstörung und einer Versteifung des Gelenks im weiteren Verlauf.
Ursachen der Arthrose
Bei der primären (idiopathischen) Arthrose ist die Ursache nicht bekannt. Diese Form tritt typischerweise im höheren Lebensalter ab 60 Jahre auf. Ursächlich für die sekundäre Arthrose hingegen sind angeborene oder erworbene Deformationen der Gelenke und eine daraus resultierende Gelenkbelastung, wie z.B. bei einer angeborenen Hüftdysplasie oder bei X- oder O-Beinen. Die angeborene Hüftgelenkdysplasie ist eine Entwicklungsstörung der Hüftgelenkpfanne mit einer Teil-Luxation (Verrenkung) des Hüftgelenks. Weitere Ursachen für die sekundäre Arthrose können Gelenkentzündungen (Arthritiden), entzündliches Gelenkrheuma (Rheumatoide Arthritis), hormonelle Störungen, Stoffwechselstörungen wie Gicht und Diabetes mellitus oder Folgen von Verletzungen, z.B. Knochenbrüche sein.
Arthrose: Risikofaktoren und Auslöser
Der Hauptrisikofaktor für die Arthrose ist das höhere Lebensalter. Im Organismus sollen sich außerdem arthrosespezifische Gene befinden, die entsprechend auf bestimmte Gelenke einwirken. So gibt es ein Gen, welches die Hüftarthrose beeinflusst, ein Gen für die Kniearthrose und ein anderes Gen, dass einen Einfluss auf die kleinen Fingergelenke hat. Ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung einer Arthrose sind außerdem Fehlstellungen der Gelenke, die wiederum zu einer Überlastung führen sowie Übergewicht. Ein zu hohes Gewicht übt so viel Druck auf den Knorpel aus, dass dieser geschädigt wird und dadurch der Abrieb des Knorpelgewebes vorangetrieben wird. Sowohl Bewegungsmangel als auch eine Überbelastung durch zu viel Bewegung wirken sich negativ auf den Krankheitsprozess aus. Zuwenig Bewegung führt zu einer Mangelernährung des Knorpels und eine Überlastung sorgt für mehr Knorpelabrieb. Ein weiterer Risikofaktor für Arthrose sind Körper- und Arbeitshaltungen, die eine schädigende Wirkung auf die Gelenke ausüben. Das sind z.B. lange Arbeitszeiten im Stehen, schweren körperlichen Anstrengungen sowie langes Sitzen.
Arthrose: Symptome
Zu Beginn der Erkrankung macht sich ein Steifheitsgefühl an den betroffenen Gelenken bemerkbar. Dann folgen Schmerzen zu Beginn einer Belastung, so genannte „Anlaufschmerzen“, die sich über die Zeit zu einem permanenten Belastungsschmerz entwickeln und schließlich zu Dauerschmerzen auch in der Nacht und in Ruhe. Typischerweise besteht eine ausgeprägte Wetterfühligkeit, die zu einer Verstärkung der Schmerzen insbesondere bei Wetterumschlägen beiträgt. Bei einer aktivierten Arthrose kommt es zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut. Diese zeigt sich durch sehr starke Schmerzen, Überwärmung der betroffenen Gelenke mit Schwellungen aufgrund eines Gelenkergusses. Die Schmerzintensität einer Arthrose wird sehr individuell empfunden und kann sehr unterschiedlich in Erscheinung treten.
Infokasten: Leitsymptome
- Frühstadium: Steifheitsgefühl an den betroffenen Gelenken, Anlaufschmerzen
- Spätstadium: Permanente Belastungsschmerzen, Dauerschmerzen nachts und in Ruhe
- Wetterfühligkeit mit Schmerzverstärkung besonders bei Wetterumschwüngen
- Aktivierte Arthrose: Starke, entzündliche Schmerzen mit Überwärmung und Ergussbildung
Arthrose: Krankheitsverlauf
Der Krankheitsverlauf einer Arthrose ist meist schleichend, kann aber auch schubweise in Erscheinung treten und mit Funktionsstörungen der Muskulatur, Bewegungseinschränkungen, Fehlstellung und Schmerzen einhergehen. Die chronische Arthrose besteht meist über einen längeren Zeitraum ohne große Beeinträchtigungen. Diese Form nennen Mediziner „stumme“ Arthrose. Im Laufe der Zeit führen Abrieb und ständige Reibung des Knorpelgewebes jedoch zu einer sehr schmerzhaften Entzündung der Gelenkinnenhaut mit Ergussbildung. Diese entzündliche Reaktion in den Gelenken wird dann als „aktivierte“ oder „akute“ Form der Arthrose bezeichnet.
Arthrose: Schulmedizinische Diagnostik
Die schulmedizinische Diagnose erfolgt über die Anamnese, Blutuntersuchung und bildgebenden Verfahren wie die Röntgenuntersuchung, Magnetresonanztomografie (MRT), Ultraschall (Sonografie) und Arthroskopie (Gelenkspiegelung).
Arthrose: Anamnese, Inspektion, Palpation
In der Anamnese erfragt der Arzt die Krankheitsgeschichte. Im Fokus stehen dabei Fragen nach der Schmerzlokalisation, Schmerzdauer und Schmerzcharakter. Treten die Beschwerden belastungsabhängig auf oder besteht eine Morgensteifigkeit? Auch Fragen nach Bewegungseinschränkungen, Wetterfühligkeit, Grunderkrankungen wie z.B. Stoffwechselerkrankungen, Unfälle sowie sportliche Betätigung und berufliche Tätigkeit spielen eine Rolle. Bei der Inspektion achtet der Arzt auf Haltung, Gelenkstellung des betroffenen Gelenkes, auf Rötungen und Schwellungen, die für eine aktivierte Arthrose sprechen könnten. Durch Abtasten (Palpation) kann festgestellt werden, ob es zu einem Erguss im Gelenk gekommen ist und ob am betroffenen Bereich eine Überwärmung zu fühlen ist.
Arthrose: Blutuntersuchung
Eine Blutuntersuchung kommt wie die Ultraschalluntersuchung (Sonografie) hauptsächlich zum Einsatz, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis besteht. Wichtige Parameter der Laboruntersuchung sind Rheumafaktoren, Antikörper oder Antigene.
Arthrose: Bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren bei Arthrose: Röntgenuntersuchung
Eine Röntgenuntersuchung ist der Standard der bildgebenden Diagnostik bei Arthrosen und wird nach der Anamnese häufig als erste Maßnahme durchgeführt. Das bildgebende Verfahren hilft dabei, das Stadium und Ausmaß der Erkrankung beurteilen zu können.
Bildgebende Verfahren bei Arthrose: Ultraschall (Sonografie)
Die Ultraschalluntersuchung dient der Beurteilung von Weichteilen, Gelenkkapsel, Muskel, Bänder und Sehnen. Bei der Sonografie kann der Arzt Ergüsse im Gelenk feststellen sowie Knorpelausdünnungen und Einlagerungen im Knorpel.
Arthrose: Magnetresonanztomografie (MRT)
Ein MRT wird dann durchgeführt, um bösartige Tumorerkrankungen und Bandscheibenprozesse auszuschließen. Auch zur Beurteilung des Knorpels oder zur Feststellung von Knochennekrosen eignet sich das MRT. Bei einer Knochennekrose stirbt das Knochengewebe ab und ruft ähnliche Symptome einer Arthrose hervor.
Arthrose: Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
Die Arthroskopie ist die Spiegelung eines Gelenks. Mit der diagnostischen Methode kann eine Schädigung des Gelenkknorpels festgestellt werden. Die Arthroskopie wird in der Regel jedoch nicht zur Sicherstellung für die Diagnose einer Arthrose durchgeführt.
Arthrose: Schulmedizinische Therapie
Wurde die Diagnose Arthrose gestellt, besteht bereits ein Knorpelschaden, der therapeutisch nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Bei einer Arthrose gibt es aber zahlreiche Therapiemöglichkeiten zur Linderung der Beschwerden. Das therapeutische Hauptaugenmerk liegt in der Schmerzreduktion. Weitere Ziele einer Behandlung sind die Verbesserung der Gelenkfunktion und Hemmung der destruktiven Entwicklung. Gegen Schmerzen und Entzündungen kommen meist Medikamente zum Einsatz, aber auch Bewegung, Muskelkräftigung oder Maßnahmen aus dem Bereich der Physikalischen Therapie wie Krankengymnastik, Wärme- und Elektrotherapie sowie die Ergotherapie tragen zu einer Linderung der Beschwerden bei. Ist der Knorpelschaden sehr ausgeprägt und besteht eine schwere Gelenkzerstörung stehen außerdem operative Eingriffe, wie z.B. ein Gelenkersatz zur Verfügung.
Medikamentöse Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika, Analgetika und Kortison
Bei der medikamentösen Therapie kommen hauptsächlich so genannte Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie z.B. Diclofenac und Ibuprofen zum Einsatz. Durch Hemmung der Prostaglandinsynthese lindern NSAR Schmerzen, hemmen Entzündungen und senken Fieber. Bei Prostaglandinen handelt es sich um hormonähnliche Botenstoffe, die an der Entstehung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen beteiligt sind. Kennzeichnend für NSAR ist ein schneller Wirkungseintritt, aber auch ein relativ schnelles Abklingen der Wirkung nach Absetzen der Medikamente. Zur Schmerzlinderung werden auch Analgetika mit einer schmerzstillenden Wirkung empfohlen. Typische Analgetika sind Medikamente wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure (Aspirin).
Bei der aktivierten Arthrose kommt es zu einer entzündlichen Reaktion mit Überwärmung und Schwellungen in den betroffen Gelenken. Bei entzündlichen Prozessen werden in der Regel Medikamente oder Injektionen mit Kortison verschrieben.
Nebenwirkungen bei Langzeiteinnahme von NSAR
Die Langzeiteinnahme von NSAR kann teilweise mit ernsten Nebenwirkungen einhergehen. Am häufigsten treten Beschwerden im Magen-Darm-Trakt auf, insbesondere Magenbeschwerden. Bei älteren Menschen können blutige Geschwüre (Ulzera) entstehen, die durch eine gleichzeitige Einnahme von Glukokortikoiden (Kortison) begünstigt werden. Um den Magen zu schützen, werden meist H2-Blocker zur zusätzlichen Einnahme verschrieben. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind außerdem Juckreiz, akute Hautausschläge (Exantheme), Kopfschmerzen und Schwindel.
Auch sollten Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Rauchen und Bluthochdruck NSAR nur nach strenger Indikationsstellung durch den Arzt, so niedrig und so kurz wie möglich eingenommen werden.
Empfehlung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft empfiehlt bei einer medikamentösen Therapie mit NSAR keine Dauerbehandlung und eine Befristung auf Schmerzperioden, eine Dosisanpassung an den Schmerzrhythmus, eine möglichst niedrige Einzeldosis und bei älteren Patienten eine Überwachung des Magen-Darm-Traktes und der Nierenfunktion.
Medikamentöse Therapie mit Hyaluronsäureinjektionen
Zur symptomatischen Behandlung von Arthrosen können auch Injektionen mit Hyaluronsäure gegen die Schmerzen verabreicht werden. Diese Therapieform wird meist dann gewählt, wenn die Einnahme von NSAR kontraindiziert ist.
Operative Eingriffe bei Arthrose: Gelenkerhaltende und gelenkersetzende Therapie
Als operative Eingriffe kommen gelenkerhaltende und gelenkersetzende Operationen zum Einsatz.
Gelenkerhaltende Operationen bei Arthrose
Ein gelenkerhaltender Eingriff kommt nach den Möglichkeiten der medikamentösen Therapie zum Einsatz und hängst meist vom Krankheitsstadium, Krankheitsverlauf, Funktionszustand des Gelenks, Voroperationen und Leiden des Betroffenen ab. Kann eine Schmerzfreiheit und Beweglichkeit nicht mehr hergestellt werden, können verschiedene gelenkerhaltende Operationsverfahren Anwendung finden. Der behandelnde Arzt muss seinen Patienten ausreichend über Erfolgsaussichten und Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Beinvenenthrombosen, Embolie, Nervenverletzung usw. aufklären, um für sich Nutzen und Risiko abwägen zu können.
Gelenkersetzende Operationen bei Arthrose
Ist die Knorpelschädigung und Gelenkzerstörung im späteren Stadium der Arthrose weit fortgeschritten, wird meist ein operativer Eingriff nötig. Dann wird das Gelenk durch eine Endoprothese (Kunstgelenk) ersetzt. Besonders das Implantieren von Hüft- und Kniegelenken gehören in der heutigen Zeit zu den Routineeingriffen im orthopädischen Bereich. Die Entwicklungen der modernen Medizin ermöglichen schonendere Operationsverfahren und auch die Implantate verfügen über eine längere Lebensdauer von etwa 15 Jahren und werden insgesamt besser vertragen. Damit das künstliche Ersatzgelenk auch lange hält, sollte regelmäßig ein Bewegungstraining durchgeführt, Übergewicht vermieden und andere Risikofaktoren ausgeschaltet werden. Bei der gelenkersetzenden Operation werden zerstörte Gelenkteile entfernt und durch ein künstliches Gelenk ersetzt.
Orthopädieschuhtechnik bei Kniearthrose (Gonarthrose)
Ein weiterer Baustein der schulmedizinischen Schmerztherapie bei Kniearthrose sind Einlagen, Schuhzurichtungen am Konfektionsschuh mit Außen- oder Innenranderhöhungen, Bandagen und Orthesen. Orthesen sind orthopädische Hilfsmittel zur Stabilisierung, Entlastung und Ruhigstellung von Gliedmaßen. Diese Maßnahmen sollen die Schmerzen lindern und zu funktionellen Verbesserungen beitragen. Kniebandagen sorgen für eine Kompression der Gelenkweichteile und kommen meist bei Ergüssen und Schwellungen zum Einsatz.
Arthrose: Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten
Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Linderung bei Arthrose führen. Dazu gehören Maßnahmen aus den Bereichen der Phytotherapie, Homöopathie, Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Physikalischer Therapie und der Ernährungstherapie (Diätetik).
Arthrose: Phytotherapie
Im Bereich der Phytotherapie kommen bei einer Arthrose Heilpflanzen mit stoffwechselanregenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkeigenschaften zum Einsatz.
Die wichtigsten Heilpflanzen bei Arthrose
Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) bei Arthrose
Medizinische Verwendung finden die getrockneten Speicherwurzeln der Teufelskralle. Die Wurzeln sind reich an Bitterstoffen, z.B. Iridoide wie Harpagosid und Phenylethanolabkömmlinge sowie an Flavonoiden und kurzkettigen Kohlenhydraten. Im Zusammenspiel entfalten die Inhaltstoffe eine entzündungshemmende und leicht schmerzlindernde Wirkung. Zu den Hauptanwendungsgebieten im Bereich der Phytotherapie gehören deshalb u.a. verschleißbedingte, degenerative Arthrosen und Rückenschmerzen. Eine offizielle Bestätigung der Wirkung liegt von der Kommission E und ESCOP vor. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten u.a. die Anwendung von Teufelskrallenwurzel bei schmerzhafter Gelenkarthrose und Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Löwenzahn (Taraxacum officinale) bei Arthrose
Löwenzahn enthält viele, wichtige Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe, Carotine, Fructose, Mineralien wie Kalzium, Spurenelemente und Schleimstoffe. Das frische Kraut verfügt zudem über einen hohen Gehalt an Kalium, Kalzium, Natrium, Schwefel, Kieselsäure und Vitamine. Im Zusammenspiel entfalten die Inhaltstoffe u.a. eine stoffwechselanregende, beruhigende (sedative), entzündungshemmende, schmerzlindernde und auch eine durchblutungsfördernde (hyperämisierende) Wirkung. Insbesondere die stoffwechselanregenden, entzündungshemmenden, schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Eigenschaften machen den Löwenzahn zu einer bewährten Heilpflanze bei rheumatischen Erkrankungen, Arthrose und Gicht.
Brennnessel (Urtica dioica) bei Arthrose
Die wichtigen Inhaltsstoffe der Brennnessel sind Flavonoide, Gerbstoffe, Acetylcholin, Serotonin, Calcium, Eisen, Kieselsäure, Ameisensäure und Chlorophyll. Den Inhaltsstoffen der werden im Zusammenspiel u.a. eine entzündungshemmende, schmerzstillende und stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben. Aufgrund dieser Wirkungen kann die Brennnessel bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt werden. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören z.B. rheumatisch bedingte Muskel- und Gelenkbeschwerden, Arthritis und Arthrose. Eine offizielle Bestätigung der Wirkung liegt von der Kommission E und ESCOP vor. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten u.a. die Anwendung von Brennnesselblättern und Brennnesselkraut zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden, Arthritis.
Rezept Heilkräutertee bei Arthrose
Bei degenerativen Gelenkerkrankungen hat sich eine Teemischung aus folgenden Heilpflanzen bewährt: 20 Gramm Brennnesselblätter, 20 Gramm Löwenzahnwurzel mit Kraut, 10 Gramm Schachtelhalm, 5 Gramm Birkenblätter und 5 Gramm Hagebutten mit Samen. Für die Teezubereitung werden 2 gehäufte Teelöffel (etwa 2 Gramm) der Mischung mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen, für 15 Minuten zugedeckt ziehen gelassen und anschließend durch ein Sieb abgeseiht. Die kurmäßige Anwendung sollte etwa 6 Wochen andauern. Dreimal täglich soll eine Tasse Tee getrunken werden.
Bei einer Arthrose mit Spannungsgefühlen und plötzlichen Schmerzen im Gelenk, insbesondere nach Ruhephasen (Anlaufschmerz), kann außerdem ein durchblutungsfördernder, schmerzlindernder und entgiftender Tee aus je 25 Gramm Brennnesselkraut, Eschenblättern, Teufelskrallenwurzel und Weidenrinde lindernd wirken. Die Zubereitung des Heiltees erfolgt wie oben.
Arthrose: Homöopathie
Bei akuten Krankheitsgeschehen gibt es homöopathische Einzelmittel, die entsprechend der Symptomatik eingenommen werden können. Bei chronischen und immer wiederkehrenden Erkrankungen sollte ein Konstitutionsmittel von einem erfahrenen Homöopathen ermittelt und verschrieben werden. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.
Die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel und deren Charakteristika bei Arthrose
Bei Arthrose haben sich die homöopathischen Einzelmittel Calcium fluoratum und Silicea bewährt. Bryonia kann eher bei entzündlichen Prozessen der Gelenke zum Einsatz kommen
Calcium fluoratum (Calciumfluorid)
Das homöopathische Mittel entfaltet hinsichtlich des Krankheitsbildes Arthrose seine Wirkung auf die Knochen, Knochenhäute, Gelenke, Wirbelsäule und das Bindegewebe und findet Anwendung bei Gelenkverschleiß der Hüftgelenke(Coxarthrose) sowie bei chronischen Entzündungszuständen der Gelenkinnenhaut, vor allem im Kniegelenkbereich. Umhergehen und mäßige, fortgesetzte Bewegung und Wärme führen zu einer Verbesserung der Arthrosebeschwerden. Kälte, Feuchtigkeit und Wetterwechsel, Ruhe und Liegen sowie der Beginn einer Bewegung (Anlaufschmerz) hingegen führen zu einer Verschlechterung.
Silicea (Kieselsäure, Kieselerde)
Silicea verfügt über einen großen Wirkungsbereich auf Körper, Psyche und Geist. Das homöopathische Mittel entfaltet seine Wirkung hauptsächlich auf die Bereiche Haut, Haare, Nägel, Nerven, Drüsen, Knochen und Knorpel. Zu den Hauptanwendungsgebieten von Silicea gehören auch Beschwerden des Bewegungsapparates und insbesondere Erkrankungen der Knochen, Entzündungen der Knochen (Ostitis) oder Knochenhaut (Periostitis), rheumatische Beschwerden, Gelenkerkrankungen, Gicht und Arthrose. Die Schmerzqualitäten von Silicea sind stechende, reißende, brennende, drückende und schneidende Schmerzen. Häufig fühlen sich Betroffenen zudem wie zerschlagen. Kälte, Zugluft, frische und kalte Luft, nasse Kälte, Wetterwechsel und Gewitter sind einige Silicea-Modalitäten, die typischerweise zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen. Trockene Witterung, Wärme, warme Anwendungen, warmes Einhüllen, warme Wickel, Ruhe, Massagen und Handauflegen gehen mit einer Verbesserung der Arthrose-Beschwerden einher.
Bryonia (Weiße Zaunrübe)
Das homöopathische Mittel Bryonia kommt hauptsächlich zur Behandlung akuter Erkrankungen und Entzündungen mit Ergussbildung zum Einsatz. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören auch Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Gelenkschmerzen (Arthrose) mit bewegungsabhängigen und stechenden Schmerzen, Hexenschuss, Gicht und rheumatische Erkrankungen. Das homöopathische Mittel Bryonia wird bei heißen, geschwollenen und steifen Gelenken angewendet. Die Schmerzen werden als stechend, brennend und reißend empfunden, jede Bewegung führt zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Akute Gelenkentzündungen (Arthritis) schmerzen so sehr, dass geringste Bewegungen und Erschütterungen die starken Schmerzen verschlimmern. Liegen auf der schmerzhaften Seite, fester Druck, Ruhe, kalte Anwendungen sowie frische und kalte Luft verbessern die Bryonia-Beschwerden.
Homöopathische Komplexmittel bei Arthrose: Araniforce arthro
Homöopathische Komplexmittel bestehen aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln mit verschiedenen Ansatzpunkten, um so ein größeres Symptomspektrum einer Arthrose zu erreichen. Homöopathische Komplexmittel, die bei Arthrose zum Einsatz kommen, enthalten meist folgende homöopathische Einzelmittel: Rhus toxicodendron, Symphytum oder Calciumsalze.
Araniforce arthro bei chronischen Gelenkerkrankungen
Das Komplexmittel Araniforce arthro wird bei arthritischen Beschwerden, Lumbago und Schmerzen der großen Gelenke angewendet. Es soll die Beweglichkeit fördern und den Gelenkknorpel schützen sowie entzündungshemmend wirken. Die Wirkstoffe in diesem Komplexmittel sind Acidum arsenicosum, Berberis vulgaris (Berberitze), Citrullus colocynthis (Koloquinte), Rhus toxicodendron (Giftsumach) und Urtica urens (Brennnessel).
Arthrose: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Bei schmerzhaften Arthrosen kann eine Akupunkturbehandlung schmerzlindernd wirken. Gelenkschmerzen werden im Bereich der Chinesischen Medizin als so genannte Wind-Bi-Syndrome bezeichnet. Diese treten in Kombination mit äußeren pathogenen Faktoren wie Wind, Feuchtigkeit und / oder Kälte auf. Dumpfe Schmerzen und Schwellungen der Gelenke deuten dabei auf Feuchtigkeit hin, starke Schmerzen auf Kälte. Bei chronischen Gelenkschmerzen geht Feuchtigkeit mit Hitze einher und verursacht dann Schwellungen, Rötung und Überwärmung der betroffenen Region. Aufgrund der chronischen Verlaufsform einer Arthrose kann die Akupunkturbehandlung gut mit chinesischen Kräutern kombiniert werden.
Akupunkturpunkte bei Gelenkschmerzen
Bei Schmerzen der Gelenke können folgende Akupunkturpunkte Anwendung finden:
Milz 3 (Mi3), Dreifacher Erwärmer 5 (3E5), Gallenblase 38 (Gb38) und Lenkergefäß 14 (LG14).
- Mi3: Beseitigt Feuchtigkeit und feuchte Hitze, reguliert das Qi
- 3E5: Beseitigt Wind, klärt Hitze, aktiviert die Leitbahn und lindert Schmerzen
- Gb38: Aktiviert die Leitbahn und erleichtert Schmerzen, unterstützt Sehnen und Knochen
- LG14: Beseitigt und beruhigt Wind und klärt Hitze
Arthrose: Physikalische Therapie
Physikalische Therapien umfassen verschiedene medizinische Behandlungsmethoden, die physiologische Funktionen des Körpers mit naturgegebenen Mitteln anregen und damit zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zu den physikalischen Therapien gehören u.a. Krankengymnastik, Ergotherapie, manuelle Therapie, Massagen, Reizstromtherapie, Wärme- und Kältetherapie, Hydrotherapie und viele mehr.
Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) bei Arthrose
Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) wird zur Schmerzreduktion bei Kniearthrosen eingesetzt. Dafür werden mehrere Elektroden über dem Knie angebracht und als eine Art Orthese getragen.
Elektrophysikalische Therapien und Traktionsbehandlung bei Arthrose
Weitere therapeutische Behandlungsoptionen zur Schmerzreduzierung und Funktionsverbesserung der Gelenke können Elektrophysikalische Therapien wie Impulsschall bei Ultraschalltherapie, Mikrowellen- sowie die kontinuierliche Kurzwellen-Therapie sein. Zur Reduzierung von Schmerzen und zur Verbesserung der Lebensqualität trägt auch eine so genannte Traktionsbehandlung mit dosierter Zugkraft auf Gelenke der Extremitäten bei. Die Traktionsbehandlung kann auch gut mit Kurzwellen und „Hot Packs“ kombiniert werden.
Ergotherapie bei Arthrose
Die Ergotherapie bietet einen ganzheitlichen Therapieansatz für Menschen mit Arthrose in jedem Alter. Das Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität mit einer größtmöglichen Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltag und Beruf. Bei der Ergotherapie werden Bewegungsabläufe (Motorik) des Körpers, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit geschult. Es geht u.a. um die Verbesserung körperlicher und seelischer Verfassung, Schmerzlinderung und das Herauszögern einer potentiellen Pflegebedürftigkeit. Körperliche Bewegungsabläufe werden geschult, Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer trainiert. Hinzu kommen zudem Hilfsmittelverordnungen, Anpassungsvorschläge von Wohnraum und Arbeitsplatz, Beratung zum Umgang mit Orthesen und eine Sturzprophylaxe. Die therapeutischen Methoden werden individuell an den psychischen und physischen Zustand des Betroffenen angepasst.
Wärmeanwendungen bei Arthrose
Wärmeanwendungen können bei chronischen, nicht aktivierten Arthrosen zum Einsatz kommen und die Beschwerden lindern. Insbesondere feuchtwarme Umschläge, warme Fangopackungen, warme Bäder wie z.B. Heublumenbäder, Infrarotbestrahlung und regelmäßige Saunabesuche werden als wohltuend empfunden.
Kälteanwendungen bei Arthrose
Kühlende Anwendungen wie kalte Umschläge oder Quarkauflagen kommen hauptsächlich bei aktivierten Arthrosen zum Einsatz, die aufgrund der Entzündung mit Überwärmung, Schwellung und Gelenk-Ergüssen einhergehen.
Arthrose: Ernährungstherapie und diätetische Maßnahmen
Eine spezielle Arthrose-Diät gibt es nicht. Eine Ernährungsumstellung kann sich aber durchaus positiv auf den Krankheitsverlauf einer Arthrose auswirken und unterstützend zur schulmedizinischen- und alternativmedizinischen Therapie bei Arthrose Anwendung finden. Empfehlenswert ist eine basenreiche, überwiegend laktovegetabile Ernährung, bestehend aus reichlich Frischkost mit Obst und Gemüse. Auch eignen sich Omega-3-Fettsäuren in Fisch und pflanzlichen Ölen gut als Nahrungsquelle bei einer aktivierten Arthrose, weil sie eine entzündungshemmende Wirkung haben. Als ungünstig hingegen werden Fleisch und Wurstwaren sowie tierische Fette angesehen, denn sie bilden im Organismus die entzündungsfördernden Arachidonsäuren. Die auf dem Markt angebotenen gelantine- und knorpelhaltigen Nahrungszusätze gelten in Fachkreisen als wirkungslos.
Arthrose: Eigenbluttherapie
Die Eigenbluttherapie ist eine Reiztherapie, die zu den so genannten unspezifischen Umstimmungstherapien der klassischen Naturheilkunde gehört. Bei der Eigenbluttherapie wird entnommenes Venenblut aus der Armvene direkt oder mit einem homöopathischen Mittel aufbereitet wieder in die Muskulatur (intramuskulär) oder unter die Haut (subkutan) injiziert. Das soll im Körper einen Stimmungswechsel anregen, natürliche Heilungsprozesse verstärken sowie eine aktive Regulation und Regeneration des Immunsystems zu fördern. Zudem kann die Eigenbluttherapie zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt werden.
Arthrose: Ordnungstherapie und Maßnahmen zur Prophylaxe
Menschen mit Arthrose sind meist sehr motiviert, sich an der Therapie unterstützend zu beteiligen, was den Beschwerde- und Krankheitsverlauf positiv mitentscheiden kann. Ein wichtiges Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität.
Bewegungstherapie bei Arthrose
Sportliche Aktivitäten und Bewegung sind sowohl für die Prophylaxe als auch bei einer diagnostizierten Arthrose wichtig, weil dadurch Knochen und Knorpel gestärkt werden. So erkranken sportlich aktive Menschen zu einem späteren Zeitpunkt an Arthrose, als Menschen, die sich überhaupt nicht oder nur sehr wenig bewegen. Der Bereich der Bewegungstherapie umfasst Maßnahmen wie Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining. Wichtig für die Wahl der sportlichen Aktivität bei einer bereits bestehenden Arthrose sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Walken. Unphysiologische, belastende Aktivitäten sollten im Alltag, Beruf und Sport gemieden werden.
Gewichtsreduktion bei Arthrose
Eine weitere wichtige Prophylaxe- und Behandlungsmaßnahme ist die Reduktion von Gewicht bei Übergewicht. Es gibt Studien, die einen Einfluss des Gewichts auf eine Kniearthrose (Gonarthrose) nachweisen konnten. So birgt Übergewicht ein 2,5-fach höheres Risiko eine Arthrose zu entwickeln. Eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht ist bei Arthrose deshalb wichtig, weil besonders die Hüft- und Kniegelenke durch die mechanische Mehrbelastung durch Übergewicht beansprucht werden. Für eine Ernährungsumstellung im Rahmen einer Gewichtsreduktion muss viel Zeit und Geduld aufgebracht werden. Unterstützung gibt es bei einer Ernährungsberatung.