Ein stärkeres Krankheitsgefühl als bei einem üblichen Schnupfen, pochende Kopfschmerzen und eventuell sogar Fieber, das sind meist Zeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung, einer so genannten Sinusitis oder Rhinosinusitis. Nasennebenhöhlenentzündungen können schon fast als Volkskrankheit bezeichnet werden, denn in Deutschland erkrankt etwa jeder 13. Mensch durchschnittlich einmal pro Jahr an der Entzündung der Nasennebenhöhlen. In den meisten Fällen tritt eine Rhinosinusitis in Folge eines ganz normaleren Schnupfens (Rhinitis) oder durch eine vorausgegangene Rachenentzündung (Pharyngitis) auf. Die Beschwerden halten bei der akuten Form etwa 8 bis 14 Tage an, bei der chronischen Form bis zu 12 Wochen.

Was sind eigentlich die Nasennebenhöhlen und wie setzt sich das Nasennebenhöhlensystem zusammen? Worin unterscheiden sich die Formeneiner akuten, einer rezidivierenden akuten und einer chronischen Rhinosinusitis? Welche Ursachen sind für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich, gibt es Risikofaktoren und Auslöser? Welche Symptome können neben einem starken Krankheitsgefühl, pochenden Kopfschmerzen und Fieber noch auftreten und kann es zu Komplikationen kommen? Die Diagnose wird durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) gestellt. Welche Diagnoseverfahren werden dafür verwendet und wie sieht eine schulmedizinische oder alternativmedizinische Behandlung aus?

Anatomie der Nasennebenhöhlen: Stirn-, Kiefer-, Keilbeinhöhlen und Siebbeinzellen

Die paarig angeordneten Nasennebenhöhlen sind mit Luft gefüllte Hohlräume im knöchernen Schädel und mit Schleimhaut ausgekleidet. Die Nasennebenhöhlen münden in die Nasenhöhle und werden neben Nase und Rachen ebenfalls den oberen Atemwegen zugeordnet. Das Sekret, das in den Nebenhöhlen produziert wird kann über die Nase in den Rachen abfließen. Es gibt die Stirnhöhlen (Sinus frontales), Kieferhöhlen (Sinus maxillares), Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales und die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales). Die Nasennebenhöhlen tragen dazu bei, dass das Gewicht des knöchernen Schädels reduziert wird, sorgen für eine Oberflächenvergrößerung der Nasenschleimhaut und bilden einen Resonanzraum für die Stimme. Zudem besteht eine Verbindung mit der Schädelbasis, der Augenhöhlen, den Ohrtrompeten und dem Rachen. Aus diesen Verbindungssträngen ergeben sich auch mögliche Komplikationen einer Nebenhöhlenvereiterung.

Formen der Erkrankung: Akute, rezidivierend akute und chronische Rhinosinusitis

Mediziner unterscheiden zwischen einer akuten, einer rezidivierenden akuten und einer chronischen Rhinosinusitis. Bei der akuten Nasennebenhöhlenentzündung sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzündet und sondern Sekret ab. Vom zeitlichen Verlauf kann die akute Erkrankung bis zwei Wochen andauern, geht aber mit einer kontinuierlichen Verbesserung der Beschwerden einher. Bei der rezidivierenden akuten Rhinosinusitis handelt es sich um wiederkehrende akute Nasennebenhöhlenentzündungen, wenn diese mindestens viermal innerhalb eines Jahres auftreten. Zwischen dem wiederkehrenden Auftreten liegen jedoch beschwerdefreie Intervalle. Wenn die Nasennebenhöhlenentzündung länger als drei Monate anhält oder häufiger als viermal im Jahr wiederkehrt, ist sie chronisch. Die chronische Rhinosinusitis wird noch einmal unterteilt in eine chronische Form mit und ohne Nasenpolypen (Polyposis nasi). Bei Nasenpolypen handelt es sich um eine ödematöse Schleimhauthyperplasie, die durch eine chronische Rhinitis oder durch eine chronische Rhinosinusitis verursacht wird. Mediziner verstehen unter einer Hyperplasie die Vermehrung normaler Zellen und eine dadurch gebildete Wucherung von Gewebe. Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung kann sich aus einer akuten Erkrankung entwickeln, wenn diese nicht behandelt und vollständig abgeheilt ist. Auch anatomische Faktoren, wie z.B. eine Verbiegung der Nasenscheidewand oder Allergien können bei der Entstehung der chronischen Form eine Rolle spielen. Sind alle Nebenhöhlen entzündet, liegt eine so genannte Pansinusitis vor.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Dauern die Beschwerden einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung länger als drei Tage an und zeigen trotz Behandlungsmaßnahmen keine Verbesserung, sollte eine Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Auch bei wiederkehrenden akuten Nasennebenhöhlenentzündungen, bei Fieberzuständen über 39° Celsius, stark ausgeprägten Kopfschmerzen, Reizbarkeit und heftiger Müdigkeit sollte eine Abklärung durch einen HNO-Arzt erfolgen. Weitere Anzeichen für einen schweren Verlauf der Erkrankung, der in die Hände eines Facharztes gehören sind neben hohem Fieber, Schwellungen um die Augen, entzündliche Hautrötungen, starke Gesichtsschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteife.

Nasennebenhöhlenentzündung: Ursachen und Krankheitsentstehung

Die häufigste Ursache einer Nasennebenhöhlenentzündung ist eine vorangegangene Naseninfektion durch Viren. Durch den virusbedingten oder aber auch durch einen allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) sind die Schleimhäute so stark angeschwollen, dass das Sekret einerseits nicht mehr abfließen kann und andererseits die Übergänge zwischen Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen verschlossen sind. Dadurch ist die Belüftungsfunktion der Nebenhöhlen gestört und das Sekret setzt sich fest. Jetzt haben die Erreger ein leichtes Spiel und können sich in dem schlecht durchlüfteten und feuchtwarmen Klima der Nasennebenhöhlen schnell verbreiten und eine Entzündung hervorrufen. Gelangen zudem auch noch Bakterien in die Nebenhöhlen, entsteht eine eitrige Rhinosinusitis. Auch anatomische Verbiegungen der Nasenscheidewand, Nasenpolypen und vergrößerte Nasenmuscheln können die Ausscheidung von Schleim- und Sekret stark behindern oder die Nasennebenhöhlen so verengen, dass keine oder zuwenig frische Luft von außen eindringen kann. Zahnwurzelentzündungen im Oberkiefer oder Zahnentfernungen zählen außerdem zu den Ursachen einer Kieferhöhlenentzündung. Generell sind am häufigsten die Kieferhöhlen und die Siebbeinzellen entzündet, die Stirnhöhlen und Keilbeinhöhlen hingegen eher seltener.

Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome

Die Symptome einer akuten Rhinosinusitis hängen davon ab, welche der Nasennebenhöhle betroffen ist. Allgemein zeigt sich die akute Nasennebenhöhlenentzündung anfangs wie ein normaler Schnupfen mit vermehrtem Ausfluss aus der Nase. Später folgt eine verstopfte Nase und ein ausgeprägtes Druckgefühl im Kopfbereich. Begleitend treten zudem eine Berührungsempfindlichkeit des Gesichts und eine Verschlechterung der Beschwerden durch Bücken auf, denn der Schmerz verstärkt sich, wenn der Kopf nach vorne gebeugt wird. Auch starke Schwindelgefühle können im Rahmen einer Nasennebenhöhlenentzündung bestehen. Bei der chronischen Verlaufsform bestehen die gleichen Symptome in abgeschwächter Form. Es bestehen Kopfdruck, eine behinderte Nasenatmung und ein verminderter Geruchssinn.

Akute Kieferhöhlenentzündung

Bei der akuten Kieferhöhlenentzündung bestehen starke, stechende und pochende Schmerzen im Bereich der Kieferhöhlen, die sich über den Wangenknochen und unter den Augen befinden. Die Schmerzen können auch in die Schläfenregion ausstrahlen. Die Nasenatmung ist behindert, der Geruchssinn gestört und das Vorbeugen des Kopfes oder körperliche Anstrengung führt typischerweise zu einer Verschlechterung der Beschwerden.

Akute Stirnhöhlenentzündung

Kennzeichnend für eine akute Stirnhöhlenentzündung sind die Schmerzen von unterschiedlicher Intensität in der Stirnregion, die in die inneren Augenwinkel ausstrahlen.

Akute Entzündung der Siebbeinzellen

Bei der Siebbeinzellenentzündung treten die Schmerzen besonders im Bereich der Nasenwurzel und zwischen den Augen an den inneren Augenwinkeln auf. Der Schmerzcharakter wird als äußerst drückend beschrieben.

Akute Entzündung der Keilbeinhöhlen

Bei einer Keilbeinhöhlenentzündung treten starke Kopfschmerzen in der Mitte des Kopfes auf, die in den Hinterkopfbereich und Nacken ausstrahlen. Charakteristisch ist der eitrige Schleim im Rachen, der zu Reizungen der Rachenschleimhaut führt und starke Schmerzen hervorrufen kann.

Nasennebenhöhlenentzündungen bei Kindern

Es besteht ein Unterschied zwischen den Symptomen einer Rhinosinusitis im Kindes- oder Erwachsenenalters, denn bei Kindern stehen nicht die Schmerzen im Mittelpunkt des Krankheitsgeschehens, sondern vielmehr eine laufende Nase und ein Hustenreiz aufgrund des Sekrets im Rachenbereich. Kinder entwickeln eher heftige Allgemeinsymptome wie Fieber oder Lymphknotenschwellungen.

Chronische Nasennebenhöhlenentzündung

Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung treten die genannten Symptome in abgeschwächter Form auf. Betroffene klagen meist über schmerzhaften Kopfdruck, einem allgemeinen Druckgefühl über den Nasennebenhöhlen, eine behinderte Nasenatmung mit einem verminderten Geruchs- und Geschmackssinn. Zudem kann eine allgemeine Erschöpfung und Müdigkeit bestehen.

Leitsymptome einer Nasennebenhöhlenentzündung nach Lokalisation

  • Schnupfen erst mit vermehrtem Ausfluss, später verstopfte Nase, Druckgefühl im Kopfbereich, Berührungsempfindlichkeit des Gesichts, Verschlechterung der Beschwerden durch Bücken, Schwindelgefühle, verminderter Geruchs- und Geschmackssinn
  • Kiefernhöhle: Starke, stechende, pochende Schmerzen über den Wangenknochen und
    unter den Augen mit Ausstrahlung in die Schläfenregion
  • Stirnhöhle: Schmerzen unterschiedlicher Intensität in der Stirnregion
  • Siebbeinzellen: Schmerzen im Bereich der Nasenwurzel und zwischen den Augen
  • Keilbeinhöhle: Starke Kopfschmerzen in der Kopfmitte mit Ausstrahlung in den Nacken,
    eitriger Schleim im Rachen
  • Kinder: Laufende Nase, Hustenreiz, Fieber, geschwollene Lymphknoten

Nasennebenhöhlenentzündung: Krankheitsverlauf

In den meisten Fällen heilt eine akute Sinusitis ohne Folgen nach etwa zwei Wochen aus. Wenn die Beschwerden länger als drei Monate ohne beschwerdefreie Intervalle zwischendurch bestehen, hat die akute Nasennebenhöhlenentzündung eine chronische Verlaufsform angenommen. Bei einer unzureichenden Behandlung besteht die Gefahr, dass die Entzündung auf benachbarte Organe, z.B. auf die Augen oder das Gehirn übergreift, was zu schwere Komplikationen führen kann.

Nasennebenhöhlenentzündung: Komplikationen

Die Nasennebenhöhlen sind mit der Schädelbasis, den Augenhöhlen, den Ohrtrompeten und dem Rachen verbunden. Aus diesen Verbindungen ergeben sich auch mögliche schwere Komplikationen einer Nebenhöhlenvereiterung aufgrund entzündlicher Prozesse wie z.B. eine Meningitis, das ist eine Entzündung der Gehirnhaut oder eine Gehirnentzündung (Enzephalitis). Eine Beteiligung des Gehirns zeigt sich meist durch starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Reizbarkeit und extreme Müdigkeit. Hierbei handelt es sich um einen Notfall, der sofort in einer Klinik behandelt werden muss.

Bei Kindern kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung auf die Augenhöhlen ausbreiten. Ein Zeichen dafür sind rote, geschwollene Augenlider (Lidödeme). Eine schwere eitrige Infektion der Augenhöhlen ist ebenfalls eine Notfallsituation, denn im schlimmsten Fall kann als folgende Komplikation eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) auftreten.

Weitere Komplikationen einer Rhinosinusitis sind entzündliche Prozesse in der Kieferhöhle und Zahnwurzeleiterungen. Komplikationen treten im Allgemeinen eher selten auf und meist bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Nasennebenhöhlenentzündung: Schulmedizinische Diagnostik

Die Diagnosestellung einer Nebenhöhlenentzündung erfolgt bei einem HNO-Arzt. Die Diagnose einer akuten Rhinosinusitis wird meist durch die beschriebenen Symptome und klinische Befunde erhoben. Bei der chronischen Nebenhöhlenentzündung hingegen folgen im Rahmen der Diagnostik nach einer ausführlichen Anamnese und klinische Untersuchungen auch ergänzende, bildgebende Verfahren, eine Rhinoskopie, nasale Endoskopie oder Sonografie. Allergietests und Entzündungsparameter spielen außerdem eine Rolle bei der Diagnosestellung er chronischen Rhinosinusitis.

Nasennebenhöhlenentzündung: Anamnese

Die Symptome einer akuten Rhinosinusitis sind häufig eindeutig, dass der Arzt relativ schnell eine Diagnose stellen kann. Bei der chronischen Form erhebt der Arzt die Krankengeschichte in der ausführlichen Anamnese. In einem offenen Gespräch erfährt er die typischen Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung und fragt zudem die wichtigsten Einzelsymptome ab. Bei der chronischen Erkrankung sind das u.a. Fragen zur Sekretion aus der Nase, Verlegung (Obstruktion) der Nasenscheidewand, zum verminderten Geruchsvermögen, drückenden Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen und nach Allergien. Keine Verbesserung auf Antihistaminika bei Heuschnupfen könnte ein Hinweis auf eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sein. Interessant für die Diagnose ist außerdem, wie lange die Beschwerden bestehen und ob die Beschwerden in den letzten 12 Monaten schon einmal aufgetreten sind.

Nasennebenhöhlenentzündung: Körperliche Untersuchung

Bei der Inspektion betrachtet der HNO-Arzt die Haut und Schleimhäute und achtet dabei insbesondere auf Schwellungen, Rötungen oder auf andere Hautveränderungen im Bereich der Nebenhöhlen. Auch an den Augen können Ödeme an den Lidern sichtbar sein.

Bei einer Palpation untersucht der Arzt die Körperoberfläche des Menschen durch Abtasten und Befühlen, bei der Perkussion klopft der Arzt die Körperoberfläche ab und achtet dabei auf einen so genannten Klopfschall. Bei einer Rhinosinusitis rufen beide Verfahren Schmerzen in der Region der betroffenen Nebenhöhle hervor.

Allergietests bei Nasennebenhöhlenentzündung

Die Ursache für eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung ist sehr häufig eine allergische Entzündung der Nasenschleimhaut. Dadurch sind die Schleimhäute über längere Zeit geschwollen und das Sekret kann nicht mehr abtransportiert werden, wodurch ein guter Nährboden für Keime besteht. Aus diesem Grund muss auch die Diagnostik einer allergischen Rhinitis mit einbezogen werden. Dafür wird dann ein Allergietest in Form eines Hauttests am Unterarm durchgeführt. Dafür werden Extrakte der häufigsten Allergene wie z.B. Pollen, Hausstaub oder Schimmelpilze auf die Haut aufgetragen und auf mögliche Reaktionen geachtet.

Bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, CT, MRT) bei Nasennebenhöhlenentzündung

Zur Diagnosestellung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung sind häufig eine Rhinoskopie, eine Sonografie und eventuell eine Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen durch den HNO-Arzt erforderlich.

Rhinoskopie bei Nasennebenhöhlenentzündung

Bei der Nasenspiegelung, der so genannten Rhinoskopie, untersucht der HNO-Arzt das Innere der Nase und verwendet dafür kleine Spiegelgeräte (Endoskope), damit sämtliche Strukturen der Nasenhaupthöhle, die Ausführungsgänge der Nebenhöhle und die hinteren sowie seitlichen Bereiche der Nase einsehbar werden. Für eine optimale Sicht, wird wenige Minuten vor der Untersuchung ein abschwellendes Nasenspray sowie ein Anästhetikum für die Schleimhäute in die Nase gesprüht. Die Rhinoskopie ermöglicht eine Beurteilung der Struktur, Farbe und Konsistenz der Schleimhaut und auch raumfordernde Tumore können frühzeitig erkannt werden.

CT und MRT bei Nasennebenhöhlenentzündung

Weitere gute bildgebende Verfahren sind die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) des Nebenhöhlensystems. Beide Untersuchungsmethoden kommen bei Komplikationen, bevorstehenden Operationen, Tumorverdacht oder bei der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz.

Röntgen und Sonografie bei Nasennebenhöhlenentzündung

Eine Röntgenaufnahme kommt aufgrund der Strahlenbelastung nur in Ausnahmen zur Orientierung oder bei Frakturen zum Einsatz. Die schonendere Ultraschalluntersuchung (Sonografie) findet bei Schwangeren und bei Kindern Anwendung sowie bei der Kontrolle des Krankheitsverlaufs.

Nasennebenhöhlenentzündung: Schulmedizinische Therapie

Bei der schulmedizinischen Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung stehen eine medikamentöse Behandlung mit abschwellende und schleimlösenden Nasensprays oder Nasentropfen, schleimlösende Medikamente, Antibiotika, Antihistaminika und Kortison im Vordergrund. Die Prognose der akuten Rhinosinusitis ist gut, denn eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen lässt sich in den meisten Fällen mit abschwellenden Nasentropfen, Antibiotika und schleimlösenden Maßnahmen wie z.B. Inhalationen gut behandeln. Die Therapie der chronischen Rhinosinusitis hingegen richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Bei der chronischen Rhinosinusitis könnte zudem eine Operation oder auch eine Kortison-Therapie angezeigt sein. Weiter empfiehlt der Arzt allgemeine Maßnahmen wie Bettruhe und körperliche Schonung, Nikotin- und Alkoholverzicht sowie eine ausreichende Aufnahme von Vitaminen.

Nasennebenhöhlenentzündung: Abschwellende Nasensprays (Dekongestiva)

Dekongestiva sind Arzneimittel, die eine abschwellende Wirkung auf die Schleimhäute der Nase und Nasennebenhöhlen entfalten, den Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen fördern und die Therapie von infektiösen und allergischen Erkrankungen wie einer Nasennebenhöhlenentzündung unterstützen. Abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen reduzieren die lästige Verengung bzw. Schwellung in der Naseund sorgen damit für eine bessere Atmung durch die Nase. Diese Arzneimittel wirken jedoch nicht entzündungshemmend und werden daher symptomatisch angewendet.

Nasensprays und Nasentropfen mit abschwellenden Wirkstoffen wie z.B. Xylometazolin sollten nur wenige Tage und nicht länger als eine Woche Anwendung finden, da ein ständiger Gebrauch zwar kurzfristig abschwellend wirkt, langfristig jedoch die Schleimhäute austrocknet und damit den Nährboden für eine chronische Rhinosinusitis bereitet. Der lange und häufige Gebrauch solcher Mittel führt zudem zu einem „Rebound-Effekt“, das bedeutet, dass bereits nach Anwendung abschwellender Mittel wenigen Stunden später die Schleimhaut wieder anschwillt. Dieser Effekt tritt umso stärker auf, je häufiger die Mittel angewendet werden. IM schlimmsten Fall kommt es zu einer Dauerhaften Anschwellung der Nasenschleimhaut. Viele abschwellende Nasensprays haben Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel.

Nasennebenhöhlenentzündung: Kortisonhaltige Nasensprays oder Nasentropfen

Die andere wichtige Wirkstoffgruppe der Dekongestiva sind die Kortikosteroide.

Kortikosteroide in Nasensprays und Nasentropfen haben sowohl eine abschwellende als auch eine entzündungshemmende Wirkung und können zur Behandlung einer akuten und chronischen Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz kommen. Kortisonhaltige Nasensprays entfalten die volle Wirkung häufig erst nach ein paar Tagen. Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Nasenbluten können durch die Anwendung auftreten.

Nasennebenhöhlenentzündung: Salzlösungen und Inhalationen

Inhalationen und Spülungen mit Salzlösungen oder Nasensprays mit einer Salzlösung dienen zur Reinigung und Befeuchtung der Nasenschleimhaut sowie zur Abschwellung und Sekretlösung. Sie stellen eine gute und ergänzende Alternative zu den abschwellenden Nasensprays dar, die aufgrund der Gefahr einer dauerhaften Anschwellung der Schleimhäute nur wenige Tage verwendet werden sollten.

Nasennebenhöhlenentzündung: Schleimlösende und sekretfördernde Medikamente

Wurde eine Nasennebenhöhlenentzündung diagnostiziert, empfiehlt der behandelnde Arzt zur Unterstützung so genannte Sekretolytika. Dabei handelt es sich um schleimlösende und sekretfördernde Arzneimittel, die bei Atemwegserkrankungen mit festsitzendem Sekret Anwendung finden. Bekannte Sekretolytika sind z.B. Gelomyrtol forte oder Sinupret. Diese Mittel lösen den Schleim, hemmen die Entzündung und unterstützen den Heilungsprozess einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Nasennebenhöhlenentzündung: Schmerzmittel

Wird die Nasennebenhöhlenentzündung von starke Schmerzen begleitet, empfiehlt der Arzt die Einnahme von Schmerzmitteln mit den Wirkstoffen Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac oder Ibuprofen.

Nasennebenhöhlenentzündung: Antibiotika

Eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt sich am häufigsten aus einer vorausgegangenen Erkältung, die meist durch Erkältungsviren, z.B. Rhino-, Corona- oder Adenoviren, verursacht wurde. Viren können nicht mit Antibiotika behandelt werden, Antibiotika kommen bei Nasennebenhöhlenentzündungen also nur zum Einsatz, wenn eine bakterielle Infektion als Ursache oder eine eitrige Entzündung der Nebenhöhlen vorliegt. Die Gabe von Antibiotika sollte vom HNO-Arzt jedoch abgewogen werden, denn eine akute, eher harmlose Rhinosinusitis heilt meist nach einer bis zwei Woche ab. Sollten die Beschwerden länger bestehen oder handelt es sich um einen schweren Krankheitsverlauf, könnte eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt und unerlässlich sein. Eine zu häufige Einnahme von Antibiotika birgt die Gefahr, dass sich resistente (widerstandsfähige) Krankheitserreger bilden, gegen die Antibiotika dann in Zukunft nicht mehr wirken können.

Nasennebenhöhlenentzündung: Antihistaminika und Sympathomimetika

Ist die Ursache für die Nasennebenhöhlenentzündung eine Allergie, sollte möglichst der Auslöser für die Allergie vermieden werden und antiallergische Arzneimittel zum Einsatz kommen. Die Einnahme von Antihistaminika erfolgt in der Regel in fester Kombination mit lokal abschwellendenSympathomimetika. Die Wirkung beider Arzneien wirkt sich positiv auf die Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung aus.

Nasennebenhöhlenentzündung: Operative Eingriffe

Ein operativer Eingriff kommt bei Nasennebenhöhlenentzündungen erst dann zum Einsatz, wenn konservative, schulmedizinische Behandlungsmethoden zu keiner dauerhaften Verbesserung der Beschwerden führen. Auch bei anatomischen Veränderungen wie z.B. eine schiefe Nasenscheidewand, Polypen oder zu enge Ostien können durch eine Operation korrigiert werden. Ostien sind kleine Öffnungen, die die Nasennebenhöhlen mit den Nasenhaupthöhlen verbinden. Sind diese Öffnungen anatomisch bedingt zu klein oder zu eng, kann es zu leicht zu Nebenhöhlenentzündungen kommen.

Nasennebenhöhlenentzündung: Behandlung mit einem Ballonkatheter

Bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen werden anatomisch bedingte Verengungen mit einem Ballonkatheter geweitet. Ballonkatheter sind feine Röhrchen aus Kunststoff, an deren Ende einen Ballon befestigt ist. Dieser Ballon kann dann mit Flüssigkeit oder Luft gefüllt werden, was zu einer Erweiterung führt. Bei dem Eingriff wird der Ballonkatheter an einem Endoskop befestigt und zum Ort der Verengung geführt. An der richtigen Stelle angekommen, wird der Ballon aufgepumpt und die verengte Stelle geweitet. Anschließend kann das gestaute Sekret abfließen. Der Vorteil der Behandlungsmethode ist, dass die Schleimhäute unverletzt bleiben und es dadurch zu keiner Vernarbung kommt.

Nasennebenhöhlenentzündung: Endoskopischer Eingriff

Die meisten Operationen an den Nasennebenhöhlen erfolgen über einen endoskopischen Eingriff. Das Endoskop ermöglicht optimale Sichtverhältnisse während des mikrochirurgischen Eingriffs in den Nebenhöhlen. Ziel der Operation bei Nasennebenhöhlenentzündungen ist, die kranke, entzündete Schleimhaut in den Nebenhöhlen zu entfernen. Dadurch werden die Nebenhöhlen wieder besser belüftet und das angesammelte Sekret kann wieder abfließen. Der Nachteil an dieser Operationsmethode ist, dass die Schleimhaut verletzt wird und anschließend verheilen muss. Die Nachbehandlung ist sehr wichtig für den Heilungsprozess, denn nach der Operation kommt es zunächst zu einer Schwellung und Wundbelägen. Das Sekret trocknet ein und es bilden sich Borken und Krusten, was wiederum zu einer Verstopfung und Verengung führt. Die Nachbehandlung, Reinigung und Entfernung der Borken erfolgt durch den HNO-Arzt.

Nasennebenhöhlenentzündung: Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Unkomplizierte Atemwegserkrankungen sprechen auf eine naturheilkundliche Therapie gut an, wenn bei den ersten Anzeichen mit der Behandlung angefangen wird. Dadurch kann der Verlauf der Erkrankung meist etwas verkürzt werden. Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Linderung bei Nasennebenhöhlenentzündung führen. Dazu gehören Maßnahmen z.B. aus den Bereichen der Phytotherapie, Homöopathie, Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Physikalischer Therapie und der Ernährungstherapie (Diätetik).

Nasennebenhöhlenentzündung: Phytotherapie

Im Bereich der Phytotherapie kommen bei Nasennebenhöhlenentzündungen Heilpflanzen mit auswurffördernden, sekretverfüssigenden Wirkeigenschaften zum Einsatz, um das Abhusten des Schleims aus den Atemwegen zu erleichtern.

Die wichtigsten Heilpflanzen bei Nasennebenhöhlenentzündungen

Primel (Primula officinalis)

Die Primel verfügt über einen hohen Gehalt an Saponinen, die für eine reinigende und schleimlösende Wirkung im menschlichen Organismus sorgen. Die Saponine lösen den zähen und festsitzenden Schleim aus den Nasennebenhöhlen und Bronchien. Aus diesem Grund haben sich Zubereitungen aus der Heilpflanze bei Erkältungs- und Atemwegserkrankungen bewährt und kann Beschwerden einer Nasennebenhöhlenentzündung lindern. Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Anwendung von Primelwurzeln und Primelblüten bei akuten Entzündungen der Atemwege, die ESCOP empfiehlt die Primelwurzel außerdem bei einer chronischen Entzündung der Bronchien (Bronchitis).

Efeu (Hedera helix)

Getrocknete Efeublätter enthalten pharmakologisch wirksame Inhaltstoffe wie Saponine, Glykoside, ätherische Öle, organische Säuren, Flavonoide und verschiedenste Mineralien. Insbesondere Saponine verfügen über schleimlösende Eigenschaften und wirken antibiotisch. Aus diesem Grund werden Zubereitungen aus der Heilpflanze auch bei Schleimhautentzündungen (Katarrhe) der Luftwege, chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen (Bronchitis, Asthma) und zur Förderung der Schleimlösung und des Abhustens angewendet. Bei diesen Indikationen ist die Wirkung von Efeu belegt,

die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte), das BGA und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) befürworten die Verwendung von Efeublättern bei Erkrankungen der Atemwege und chronische-entzündlichen Erkrankungen der Bronchien.

Rezept Heilkräutertee bei Nasennebenhöhlenentzündungen

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung hat sich eine Teemischung mit schleimlösender Wirkung aus Heilpflanzen wie Thymian, Primelwurzel und Eukalyptus bewährt. Für die Teezubereitung werden 1 Teelöffel der Teemischung mit etwa 200 ml kochendem Wasser übergossen und für etwa 10 Min ziehen gelassen. Über den Tag sollten maximal 3 Tassen Tee getrunken werden.

Nasennebenhöhlenentzündung: Homöopathie

Bei akuten Krankheitsgeschehen gibt es homöopathische Einzelmittel, die entsprechend der Symptomatik eingenommen werden können. Bei chronischen und immer wiederkehrenden Erkrankungen sollte ein Konstitutionsmittel von einem erfahrenen Homöopathen ermittelt und verschrieben werden. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel und deren Charakteristika bei Nasennebenhöhlenentzündung

Belladonna (Schwarze Tollkirsche)

Im Bereich der Homöopathie ist Belladonna eines der wichtigsten Mittel bei jeder Form von Entzündungen, die mit den typischen Entzündungszeichen Hitze, Röte, Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkung einhergehen.Die Nasennebenhöhlenentzündung erscheint plötzlich und heftig mit pochenden Schmerzen im Stirnbereich oder in der Kieferhöhle, die bis zu den Ohren ausstrahlen. Das Gesicht ist rot und heiß und jede Erschütterung oder jedes Bücken verschlechtert die Beschwerden.

Kalium bichromicum (Kaliumdichromat)

Das homöopathische Kaliumdichromat entfaltet seine Hauptwirkung u.a. auf die Schleimhäute der Atemwege. Zu den Hauptanwendungsgebieten von Kalium bichromicum gehören Nasennebenhöhlenentzündungen, entzündliche Erkältungs- und Atemwegserkrankungen mit ausgeprägter Schleimbildung. Das charakteristisches Symptom bei Schleimhautentzündungen sind die zähen, dickflüssigen, klebrigen, fadenziehenden Absonderungen insbesondere bei Erkrankungen der Atemwege. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung bestehen zudem ein Druckgefühl an der Nasenwurzel, wunde Nasenlöcher und Borkenbildung.

Cinnabaris (Quecksilbersulfid)

Das homöopathische Mittel kommt hauptsächlich bei akuten, ständig wiederkehrenden oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen zum Einsatz. Am häufigsten sind die Kiefer- oder Stirnhöhlen betroffen. Betroffene leiden unter heftigsten Kopfschmerzen an der Stirn oder zwischen den Augen. Zudem läuft zäher und übelriechender Schleim hinten im Rachen hinunter.

Homöopathische Komplexmittel bei Nasennebenhöhlenentzündung

Cinnabaris Pentarkan H 

Homöopathische Komplexmittel bestehen aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln mit verschiedenen Ansatzpunkten, um so ein größeres Symptomspektrum eines Krankheitsbildes zu erreichen. Das homöopathische Komplexmittel Cinnabaris Pentarkan H kann bei akuter Rhinosinusitis Anwendung finden. Das Komplexmittel enthält die homöopathischen Einzelmittel Cinnabaris D3, Echinacea D1, Hydrastis D3 und Kalium bichromicum D3.

Nasennebenhöhlenentzündung: Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt als Syndrome bei einer Nasennebenhöhlenentzündung z.B. Wind-Hitze im Lungenmeridian in Betracht. Die Diagnose wird anhand der Sekretmenge, Sekretbeschaffenheit und Farbe, Begleitsymptome sowie der Puls- und Zungendiagnose gestellt. Beim Eindringen von Wind-Hitze in die Lunge ist das Therapieprinzip im Bereich der TCM: die Oberfläche befreien, Hitze klären und das Absteigen und Verteilen von Lungen-Qi stimulieren.

Akupunkturpunkte bei Nasennebenhöhlenentzündungen

Beliebte Akupunkturpunkte für das Muster sind Lunge 7 und Lunge 11, Dickdarm 4 und Dickdarm 11, DuMai 16, Gallenblase 20 und der 3-fache Erwärmer 5. Die Nadeltechnik ist sedierend.

Nasennebenhöhlenentzündung: Physikalische Therapie

Physikalische Therapien umfassen verschiedene medizinische Behandlungsmethoden, die physiologische Funktionen des Körpers mit naturgegebenen Mitteln anregen und damit zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zu den physikalischen Therapien gehören u.a. Krankengymnastik, Ergotherapie, manuelle Therapie, Massagen, Reizstromtherapie, Wärme- und Kältetherapie, Hydrotherapie und viele mehr.

Wärmeanwendungen mit Infrarotbestrahlung

Infrarotbestrahlungen der Nasennebenhöhlen eignen sich auch gut zur unterstützenden Behandlung der Rhinosinusitis. Die Behandlung mit infraroten Strahlen wird der so genannten Foto- und Thermotherapie zugeordnet.Das Infrarotlicht ist nicht sichtbar, aber auf der Haut durch Wärme spürbar. Die Infrarot-Strahlen verfügen über eine beruhigende, entspannende, schmerzlindernde und durchblutungsfördernde sowie über eine schleimlösende Wirkung. Diese wohltuende Wirkung einer Rotlichtlampe entsteht dadurch, dass Infrarotes Licht einige Millimeter tief in das bestrahlte Gewebe eindringen und damit auch tiefer liegende Gewebeschichten erwärmen kann. Die Strahlen einer Rotlicht-Lampe werden während der Behandlung direkt auf das zu bestrahlende Hautareal gerichtet. Der Abstand zwischen Rotlichtlampe und Hautareal sollte etwa 30 bis 50 Zentimeter betragen, damit es zu keinen Verbrennungen an der Haut kommt und die Dauer der Bestrahlung sollte in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten sein. Infrarotbestrahlungen können zwei- bis dreimal pro Tag durchgeführt werden.

Wasseranwendungen: Wechselduschen

Wechselduschen üben einen thermischen Reiz auf den Körper aus und regen dadurch die Funktionen von Stoffwechsel, Herz-Kreislauf- und Lymphsystem sowie der inneren Organe an. Zur Abhärtung gegen Erkältungen eignen sich regelmäßig durchgeführte Wechselduschen gut.

So funktionieren Wechselduschen

Vor der Wechseldusche immer die Stirn abkühlen. Das folgende Prozedere sollte dreimal abwechselnd mit kaltem und warmen Wasser erfolgen:

  1. Den Guss am Fußrücken des rechten Beines beginnen undden
    Wasserstrahl außen am Bein aufwärts bis über das Gesäß führen und von dort über die Innenseite abwärts zum Knöchel. Anschließend zum linken Bein wechseln und dort in der gleichen Weise verfahren.
  2. Dann geht es an der rechten Hand weiter und aufwärts bis zur Schulter. Das Wasser über die Schulter fließen lassen, die rechte Körperseite sollte an Brust und Rücken gleichmäßig mit Wasser bedeckt sein. Den Wasserstrahl anschließend innen am rechten Arm abwärtsführen und zum linken Arm wechseln.

Danach den Wasserstrahl zum Bauchnabel und zwei, im Uhrzeigersinn kleiner werdende spiralförmige Kreise durchführen. Anschließend wandert der Wasserstrahl an der Innenseite des linken Beines nach unten. Zum Abschluss die Fußsohlen mehrmals umkreisend begießen

Nasennebenhöhlenentzündung: Ernährungstherapie und diätetische Maßnahmen

Bei Nasennebenhöhlenentzündungen sollten vermehrt scharfe Gewürze bei der Zubereitung von Speisen verwendet werden. Schärfe schafft Erleichterung, weil scharfe Gewürze und Speisen die Nasen öffnen und Sekret besser abfließen kann. Geeignet sind Meerrettich, Rettich, Wasabi, Senf, Knoblauch und scharfe Paprika. Außerdem sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von zwei Litern täglich geachtet werden. Ideal sind Kräutertees mit Kamille, Fenchel, Pfefferminze und Thymian oder Wasser. Auf schleimproduzierende Nahrungsmittel wie Mehl, Eier, Schokolade, frittierte und verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Milchprodukte sollte hingegen verzichtet werden.

Inhalationen und Spülungen bei Nasennebenhöhlenentzündungen:

Zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung sind auch ätherische Öle zur Inhalation beliebt. Die Inhalation von Dämpfen befeuchtet trockene und gereizte Schleimhäute und befreit die Nase von einer lästigen Verstopfung. Für eine Dampfinhalation eigenen sich bei Nasennebenhöhlenentzündungen Zusätze wie ätherische Öle, Salzlösungen oder Kamillenblüten. Zusätze wie Kamille wirken leicht entzündungshemmend, ätherische Öle aus Eukalyptus oder Latschenkiefer sorgen dafür, dass sich der in der Nase und den Nasennebenhöhlen festsitzende Schleim verflüssigt und löst.

Salzlösungen hingegen haben eine abschwellende Wirkung auf die Schleimhäute und befreien die Nase für eine bessere Durchlüftung und Atmung.

Nasennebenhöhlenentzündung: Ordnungstherapie und Maßnahmen zur Prophylaxe

Wer unter akut-wiederkehrenden oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leidet, kann einige Dinge vorbeugend im Alltag tun, damit die Beschwerden gelindert werden oder eine Nebenhöhlenentzündung nicht wieder auftritt. Die wichtigste Maßnahme ist die Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte des Körpers durch eine vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Regelmäßige Saunagänge, Wechselduschen und ausreichend Schlaf sind weitere wichtige Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems. Auch sollte mit dem Rauchen aufgehört werden, denn Rauchen schädigt nicht nur die Schleimhäute der Atmungsorgane. Weiter wird empfohlen, beim Naseschnäuzen auf eine bestimmte Technik zu achten: Es sollte immer nur eine Nasenhälfte geputzt werden mit möglichst wenig Druck.