Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt die Osteoporose zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland sind etwa 6 Millionen Menschen von dem „Knochenschwund“ betroffen und 80 Prozent davon sind Frauen. Es ist ein ganz normaler Prozess, dass die Skelettknochen im Laufe des Lebens und im Alter schwächer werden, Stabilität und Elastizität verlieren, sich die Knochenmasse reduziert und dadurch ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche besteht. Bei der so genannten Osteoporose handelt es sich um eine generalisierte Knochenerkrankung mit früher und schneller einsetzender Verminderung der Knochenmasse und erhöhtem Knochenbruchrisiko. Mediziner sprechen von einer manifesten Osteoporose, wenn bereits Frakturen in Folge einer Osteoporose aufgetreten sind. Die Osteoporose macht sich meist dann bemerkbar, wenn es tatsächlich zu einem Knochenbruch gekommen ist. Dieser weist letztendlich darauf hin, dass der Krankheitsprozess bereits fortgeschritten ist. Etwa 65.000 Schenkelhalsfrakturen treten pro Jahr als Folge der Erkrankung in Deutschland auf. Besonders ältere Menschen bleiben anschließend in der Beweglichkeit eingeschränkt oder werden pflegebedürftig.

Wie entsteht die Knochenerkrankung und was passiert in den Knochen bei einer Osteoporose? Welche Personengruppen sind besonders gefährdet, an Osteoporose zu erkranken? Welche Formen der Erkrankung gibt es, was sind die Ursachen und Risikofaktoren? Wie zeigt sich das Krankheitsbild und welche Beschwerden stehen im Vordergrund? Wie wird eine Osteoporose diagnostiziert, welche schul- und alternativmedizinischen Therapiemöglichkeiten gibt es und wie kann man einer Osteoporose vorbeugen?

Osteoporose: Welche Personengruppen sind am häufigsten betroffen?

Bei älteren Frauen ab den Wechseljahren und bei Männern ab 65 Jahren sowie bei Menschen mit einer familiären Vorbelastung oder bei untergewichtigen Menschen besteht ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Weitere Risikofaktoren sind zudem Bewegungsmangel, Rauchen und die regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente.

Einige Risikofaktoren können nicht beeinflusst werden, aber es gibt Maßnahmen zur Stärkung der Knochen wie z.B. eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Rauchen.

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?

Ein Arzt sollte zur Abklärung aufgesucht werden, wenn Knochenbrüche plötzlich durch eher leichte und harmlose Verletzungen entstehen, wenn Kortison regelmäßig über einen langen Zeitraum eingenommen wird und wenn ein erhöhtes Osteoporoserisiko, z.B. aufgrund des Alters besteht. Bei Frauen ab 70 Jahre und bei Männern ab 80 Jahren. Auch plötzlich auftretende und heftige Rückenschmerzen ohne erkennbare Ursache gehören zur Abklärung in die Hände eines Facharztes.

Osteoporose: Was passiert im Knochen und wie entsteht die Erkrankung?

Der Knochenstoffwechsel ist ein komplexer Vorgang. Der ständige Auf-, Um- und Abbau von Knochengewebe muss von verschiedenen Knochenzellen (Osteozyten) fein reguliert werden, damit es zu keinen Funktionsstörungen kommt. Die Osteozyten stellen gemeinsam mit Hormonen und Botenstoffen eine Art Kontrollinstanz dar, indem sie die verschiedenen Knochenzellen überwachen, die das Alter der Knochensubstanz regulieren, Defekte aufspüren oder Überlastungen registrieren, um dann den Knochenauf- oder -abbau einzuleiten.

Knochenzellarten im Organismus: Osteoblasten und Osteoklasten

Die eigentlichen Knochenzellen (Osteozyten) werden im teilungsfähigem Zustand auch Osteoblasten genannt. Osteoblasten wirken dem Knochenabbau entgegen und sind damit Gegenspieler der Osteoklasten. Osteoblasten benötigen jedoch einen längeren Zeitraum für die knochenaufbauende Arbeit und für die Produktion von Bindegewebe.

Die Osteoklasten sind in der Lage, Knochen abzubauen und aufzulösen. Die einzelnen Bestandteile gelangen dann in den Blutkreislauf und werden abtransportiert. Dieser Prozess ist in nur wenigen Tagen abgeschlossen. Für einen ausgeglichenen Knochenstoffwechsel und Mineralhaushalt mit einem ständigen Auf- und Abbau von Knochengewebe werden folgende Substanzen benötigt: Calcium und Phosphate, Vitamin-D, Parathormon und Calcitonin, die Sexualhormone Östrogen und Testosteron sowie die Vitamine A, B12und C.

Osteoporose – so entsteht die Erkrankung

Eine Osteoporose entsteht aufgrund einer fortschreitender Abnahme der Knochendichte. Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse bzw. -dichte altersbedingt allmählich ab. Eine Osteoporose kann durch drei verschiedene Mechanismen im Zellsystem entstehen:

  1. Bei einem schnellen Knochenabbau arbeiten die Osteoklasten mit erhöhter Aktivität, die Aktivität der Osteoblasten bleibt jedoch unverändert.
  2. Bei einem reduzierten Knochenaufbau bleibt die Zahl der Osteoklasten gleich, die Osteoblasten zeigen aber eine verminderte Aktivität
  3. Osteoblasten und Osteoklasten sind mit reduzierter Aktivität im Einsatz.

Bei der Entstehung der Osteoporose haben alle Mechanismen als Gemeinsamkeit einen schnelleren Knochenabbau durch die Osteoklasten im Vergleich zum Knochenaufbau durch die Osteoblasten.

Primäre und sekundäre Formen der Osteoporose

In der Medizin wird zwischen einer primären Osteoporose von Typ I, Typ II oder Mischformen sowie einer sekundären Osteoporose unterschieden. Während bei der primären Form die Ursachen noch ungeklärt sind, sind bei der sekundären Form der Osteoporose die Ursachen bekannt.

Primäre Form der Osteoporose: Typ I, Typ II und Mischform

Typ I der primären Form betrifft meist Frauen nach den Wechseljahren. Etwa 25 Prozent der Frauen über 60 Jahre sind davon betroffen. Als wichtiger Faktor dafür wird ein Östrogenmangel nach der Menopause in Betracht gezogen. Beim Typ I ist der Knochenumsatz typischerweise hoch, der Auf- und Abbau der Knochensubstanz durch die Osteoblasten und Osteoklasten ist jedoch nicht ausgeglichen, weil die knochenabbauende Aktivität der Osteoklasten überwiegt. Bei der primären Form vom Typ II tritt bei etwa 50 Prozent aller über 70-Jährigen auf. Bei dieser Form ist der Knochenumsatz niedrig und in den meisten Fällen verläuft Typ II schleichend. Es sind aber auch Mischformen aus Typ I und Typ II möglich.

Sekundäre Form der Osteoporose

Bei der sekundären Form der Osteoporose kann die Ursache der Erkrankung ermittelt werden. Die Form kommt insgesamt seltener vor, häufiger sind aber Männer betroffen. Die wichtigsten Ursachen werden im Folgenden beschrieben:

Osteoporose: Ursachen

Ursache einer Osteoporose: Langzeitbehandlung mit Kortison (Glukokortikoide)

Die Einnahme von Kortison über einen längeren Zeitraum hat als gravierende Nebenwirkung die Knochenerkrankung Osteoporose. Die enthaltenden Steroide wirken sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus: Sie bewirken die Hemmung der knochenaufbauende Osteoblastenaktivität durch eine Verminderung der Calciumaufnahme und Erhöhung der Calciumausscheidung über die Nieren. Die Langzeittherapie mit Kortison führt zu einer Abnahme der Knochendichte mit erhöhtem Knochenbruchrisiko.

Ursache einer Osteoporose: Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus

Bei Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, besteht ein erhöhtes Risiko auch an Osteoporose zu erkranken. Beim Diabetes vom Typ 1 ist das Risiko stärker ausgeprägt, denn die Knochendichte ist erniedrigt. Beim Diabetes mellitus Typ 2 hingegen besteht eine längere Krankheitsdauer mit schlechter Stoffwechsellage und auch die regelmäßige Insulinpflicht und vaskuläre Folgeschäden sorgen für ein erhöhtes Frakturrisiko.

Ursache einer Osteoporose: Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)

Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) erfolgt über lange Zeit bis zeitlebens. Es wird vermutet, dass aufgrund der langen Einnahme der Hormone, die Knochenmasse reduziert wird, weil der Knochenabbau gegenüber dem Knochenaufbau stärker ausgeprägt und beschleunigt ist. Schilddrüsenhormone haben eher eine negative Auswirkung auf die Knochen.

Ursache einer Osteoporose: Alkoholismus

Alkohol ist eine weitere Ursache für Osteoporose, denn Alkohol wirkt sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Ein zu hoher Alkoholgenuss führt zur Abnahme der Knochenmasse und hemmt die Knochenaufbauzellen (Osteoblasten) bei der Arbeit. Zudem beeinflusst Alkohol den Vitamin-D-Stoffwechsel negativ und sorgt für eine erhöhte Ausscheidung von Calcium über die Nieren. Unter Alkoholeinfluss besteht insbesondere bei älteren Menschen eine erhöhte Sturz- und Frakturgefahr.

Ursache einer Osteoporose: Mangelernährung und Anorexia nervosa

Ein Mangel an Nährstoffen in der Kindheit durch eine Mangelernährung kann die Entstehung einer späteren Osteoporose deutlich erhöhen. Auch bei dem Krankheitsbild Magersucht (Anorexia nervosa) ist die Osteoporose eine häufige, übersehende Begleiterscheinung aufgrund von Mangelernährung, geringem Körpergewicht, ausbleibender Menstruation (Amenorrhoe) und einer vermehrten Bildung des Hormons Cortisol in den Nebennieren (Hypercortisolismus). Alle Faktoren tragen zu einer Verminderung der Knochendichte bei. Insbesondere eine langandauernde Amenorrhoe scheint einen wesentlichen Anteil an der Krankheitsentstehung zu haben.

Ursache einer Osteoporose: Tumorerkrankungen

Onkologische Erkrankungen und deren Therapien können in der Folge Osteoporose verursachen. Die Strahlentherapie sorgt für eine direkte Schädigung und zu einem lokalen Gewebeschwund (Atrophie) des Knochen- und Knochenmarksystems im menschlichen Körper. Die Chemo- und Hormontherapie hingegen führen zu einer diffusen Substanzverminderung und Schwund des gesamten Skeletts.

Ursache einer Osteoporose: Medikamente

Die Einnahme bestimmter Medikamente über einen längeren Zeitraum können zu der Entstehung einer Osteoporose beitragen. Zu den Hauptverursachern gehören die Langzeittherapie mit Kortison, aber auch Medikamente gegen Epilepsie, Aromatasehemmer gegen Brustkrebs, antihormonelle Therapie von Prostatakrebs, Neuroleptika, Antidepressiva, Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) und Blutdrucksenker erhöhen die Gefahr, an einer Osteoporose zu erkranken.

Osteoporose: Risikofaktoren

Es gibt beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren. Nicht beeinflussbar sind das Lebensalter, eine familiäre Disposition und das Geschlecht. Insbesondere bei Frauen nach der Menopause kann aufgrund des starken Abfalls des Östrogenspiegels und der daraus gesteigerten Aktivierung der Osteoklasten ein Verlust der Knochenmasse von bis zu 5 Prozent pro Jahr entstehen. Ab dem 70. Lebensjahr sind Männer und Frauen von einem Abbau der Knochenmasse gleichermaßen betroffen. Besteht eine familiäre Vorbelastung, ist das Risiko ebenfalls hoch, eine Osteoporose zu entwickeln.

Beeinflussbare Faktoren betreffen den eigenen Lebensstil hinsichtlich Alkohol, Nikotin und Bewegungsmangel. Auch einem Vitamin-D- und Calcium-Mangel sowie Untergewicht (schlanker Habitus) und einer zu niedrigen Kalorienzufuhr kann entgegengewirkt werden. Zigaretten und Alkohol erhöhen nicht nur das Risiko für Osteoporose, beide Faktoren haben zahlreiche andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Nikotin verengt kleinste Blutgefäße, was wiederum die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen vermindert. Dadurch steigt das Risiko für Frakturen. Auch bei Menschen, die den größten Teil des Tages einer sitzenden Tätigkeit nachgehen oder liegend verbringen (müssen), besteht ein erhöhtes Risiko für Osteoporose. Körperliche Aktivitäten, bei denen man sein eigenes Gewicht tragen muss, fördern hingegen den Knochenaufbau.

Die wichtigsten Risikofaktoren im Überblick:

  • Alter, familiäre Disposition, Geschlecht
  • Rauchen, Alkohol
  • Bewegungsmangel
  • Mangel an Vitamin D und Calcium
  • Untergewicht, chronische Hungerzustände in der Vergangenheit

Osteoporose: Symptome

Die Osteoporose macht sich meist erst durch Schmerzen bemerkbar, wenn es durch eine eher harmlose Verletzung zu einem spontanen Knochenbruch (Spontanfraktur) gekommen ist. Im Anfangsstadium macht die Erkrankung zunächst keinerlei Beschwerden. Typischerweise kommt es zu einer Wirbelkörper- oder Oberschenkelhalsfraktur. Aber auch der Bruch der Speiche am Unterarm ist ein typisches Symptom. Eine Osteoporose kann sich aber auch durch plötzlich einsetzende, heftige Rückenschmerzen bemerkbar machen, wenn die Wirbelkörper bereits verformt sind. Dadurch entstehen Fehlhaltungen und Muskelverspannungen. Weitere Zeichen sind ein so genannter „Witwenbuckel“ älterer Frauen mit scheinbar zu langen Armen durch eine Rumpfverkürzung oder ein „Tannenbaumeffekt“, bei dem der Rücken wie ein Tannenbaum erscheint: Der Stamm wird durch die Wirbelsäule gebildet, die Äste durch durch schlaffe, quer herabhängende und geschwungene Hautfalten. Ist die Osteoporose weit fortgeschritten, bestehen Bewegungseinschränkungen und Dauerschmerzen.

Osteoporose: Leitsymptome

  • Frakturen (Wirbelkörper- und Schenkelhalsbrüche) durch eher leichte Verletzungen
  • Rückenschmerzen durch verformte Wirbelkörper, Muskelverspannungen, Fehlhaltungen
  • Abnahme der Körpergröße, Rundrücken („Witwenbuckel“)
  • „Tannenbaumeffekt“
  • Knochenschmerzen mit Dauerschmerzen im fortgeschrittenen Stadium

Osteoporose: Komplikationen im fortgeschrittenem Stadium

Für ältere Menschen kann ein Knochenbruch, insbesondere der Oberschenkelhalsbruch schwere Folgen haben. Im schlimmsten Fall besteht eine nachfolgende Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit. Osteoporose bedingte Haltungsschäden, wie z.B. beim „Witwenbuckel“ führen aufgrund der Verkrümmung der Wirbelsäule zu einer Verkleinerung des Brustraumes, was wiederum zu Atemfunktionsstörungen mit Kurzatmigkeit und Lungenerkrankungen führen kann. Weiter bestehen im weit fortgeschrittenem Stadium der Osteoporose chronische Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit mit ausgeprägter Beeinträchtigung der Lebensqualität. In der Folge können außerdem Ängste und Depressionen hervorgerufen werden.

Osteoporose: Krankheitsverlauf

Bleibt die Osteoporose unbehandelt, schreitet der Krankheitsprozess immer weiter fort und die Knochen werden immer poröser, verlieren an Stabilität und Festigkeit. Das Problem bei dem Krankheitsbild ist, dass der Beginn nicht bemerkt wird, weil keine akuten Beschwerden auftreten. Würde eine Osteoporose rechtzeitig erkannt und diagnostiziert und schnellstmöglich mit einer Therapie und vorbeugenden Maßnahmen begonnen werden, könnte der Verlauf der Osteoporose positiv beeinflusst werden. Bisher ist die Osteoporose nicht heilbar, die rechtzeitige Behandlung und kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Osteoporose: Schulmedizinische Diagnostik

Um eine Diagnose stellen zu können, erhebt Ihr Arzt zunächst eine gründliche Anamnese (Krankheitsgeschichte), erfragt Symptome und prüft die Risikofaktoren. Die Leitlinie des Dachverbands der deutschsprachigen wissenschaftlichen osteologischen Gesellschaften e. V. (DVO) empfiehlt zur Diagnostik der Osteoporose neben der Anamnese, eine Knochendichtemessung mittels DXA, Computertomografie, Ultraschall und Laboruntersuchungen.

Osteoporose: Anamnese (Krankengeschichte, Erstgespräch beim Arzt)

In der Anamnese stellt der Arzt Fragen nach vorangegangenen Frakturen, die ohne allzu heftige Verletzungen entstanden sind oder nach der familiären Veranlagung hinsichtlich der Ausbildung eines Rundrückens oder einem Körpergrößenverlust von mehr als 4 Zentimetern bei älteren Familienmitgliedern. Von großem Interesse sind auch typische Osteoporose-Risikofaktoren wie Nikotin und Alkohol, Bewegungsmangel und Mangelernährung. Bei der Medikamentenanamnese spielt die Langzeittherapie mit Kortison eine zentrale Rolle und auch hormonelle Veränderungen, z.B. die Menopause bei Frauen sind von großer Bedeutung bei der Erhebung der Krankengeschichte.

Osteoporose: Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung und Inspektion achtet der Arzt auf eine mögliche Körpergrößenabnahme von mehr als 4 Zentimetern, auf einen Rundrücken mit Messung des Hinterkopf-Wand-Abstandes, auf das „Tannenbaumphänomen“ mit typischen Hautfalten am Rücken, die sich bis zu den Flanken ziehen und auf Schmerzen durch eine Rumpfverkürzung. Weiter könnte auch ein Osteoporose-Bauch, das ist eine Vorwölbung des Bauches erkennbar sein. Auffällig sind zudem berührungsempfindliche, druckschmerzhafte Dornfortsätze der Wirbelkörper oder ein unsicherer, kleinschrittiger Gang zur Vermeidung von Erschütterung.

Blutuntersuchung

Die Blutuntersuchung gibt Auskunft über den Leber- und Nierenstoffwechsel sowie über den Mineralhaushalt im menschlichen Organismus. Aus den Ergebnissen kann der Arzt erkennen, ob Erkrankungen vorliegen, die eine Osteoporose bedingen können. Über die Blutuntersuchung lässt sich die sekundäre Osteoporose ermitteln, bei der primären Form ist die Laboruntersuchung ohne Befund, da die gemessenen Blutwerte im Normalbereich liegen. Auch die Parameter Calcium und Phosphor sind in den meisten Fällen ohne Befund. Erst ein hoher Calciumverlust von 30 bis 50 Prozent wird auf dem Röntgenbild sichtbar, dadurch wird insbesondere im Frühstadium der Osteoporose eine Knochendichtemessung durchgeführt.

Bildgebende Verfahren: Knochendichtemessung durch DXA

Die Knochendichtemessung durch die Dual-Röntgen-Absorptiometrie oder auch DXA ist das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und DVO (Dachverband Osteologie e.V.) empfohlene bildgebende Verfahren zur Knochendichtemessung.Die Abkürzung DXA stammt aus dem Englischen und steht für„dual energy x-ray absorptiometry“. Bei diesem Verfahren werden zwei verschieden starke Röntgenstrahlen durch den Körper geschickt. Die wichtigsten Regionen sind die Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelhals. Anhand der aufgenommenen Strahlenmenge kann der Arzt dann den Mineralgehalt in den Knochen errechnen. Die ermittelten Werte werden dann mit der Knochendichte junger Erwachsenen verglichen. Der Schweregrad der Erkrankung wird durch den sogenannten T-Wert (T-Score) bestimmt und gibt Aufschluss über das Frakturrisiko: Je höher der T-Wert, desto niedriger das Knochenbruchrisiko. Laut WHO liegt bei einem T-Wert von ≤ -2,5 eine therapiebedürftige Osteoporose vor. Der Wert entspricht etwa einer um 20 bis 35 Prozent verminderten Knochendichte. T-Werte zwischen -1 und -2,5 hingegen werden präventiv behandelt.Die Knochendichtemessung durch DXA dauert nur wenige Minuten und hat nur eine geringe Strahlenbelastung.

Bildgebende Verfahren: Ultraschall und Computertomografie

Erst wenn sich der Verdacht auf eine Osteoporose erhärtet, werden bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) und Ultraschall eingesetzt. Die CT gilt als noch präziser als die DXA, geht jedoch mit einer höheren Strahlenbelastung einher. Bei der Ultraschalluntersuchung gibt es zwar keine Strahlenbelastung, aber mit Ultraschall lässt sich auch keine Knochendichte messen. Hier zeigt die Leitfähigkeit des Knochens für Ultraschall das Frakturrisiko an.

Osteoporose: Schulmedizinische Therapie

Eine kausale Therapie der primären Osteoporose ist bisher nicht bekannt. Bei der primären Form kommen Medikamente zum Einsatz, die die Aktivität der Osteoklasten hemmen und die Knochenbildung fördern sollen. Physikalische Maßnahmen, Krankengymnastik zur Muskelstärkung und Anpassen eines Korsetts bei Deformation der Wirbelsäule sind weitere Bausteine der schulmedizinischen Therapie. Bei der sekundären Form der Osteoporose hingegen wird die versucht, die Ursache zu behandeln. Des Weiteren finden die gleichen Maßnahmen Anwendung wie bei der primären Osteoporose.

Wurde eine Osteoporose diagnostiziert, lässt sich der Knochen nur noch unvollständig wiederaufbauen. Nur mittels früher Prophylaxemaßnahmen lässt sich die primäre Osteoporose verhindern.

Osteoporose: Medikamentöse Behandlung mit Fluoriden, Calcium, Östrogenen

Die medikamentöse Therapie zielt darauf ab, die Aktivität der Osteoklasten zu hemmen und die Knochenbildung zu fördern. Dafür kommen Fluoride in Kombination mit Calcium, Calcitonin und Bisphosphonate zum Einsatz. Bisphosphonate können bei allen Formen der Osteoporose über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, denn sie haben geringe Nebenwirkungen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jedoch auf die Einnahme verzichtet werden. Das körpereigene Hormon Calcitonin wird subkutan gespritzt, also unter die Haut oder als Nasenspray verabreicht. Es hemmt die Aktivität der Osteoklasten und wird prophylaktisch zur Vermeidung von Wirbelkörperbrüchen eingesetzt. Calcitonin sollte nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, weil Nebenwirkungen wie Hitzegefühle oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten können.

Hormonersatztherapie bei Frauen nach den Wechseljahren

Frauen nach den Wechseljahren wird meist eine langjährige und niedrigdosierte Einnahme von Östrogenen empfohlen, da der menschliche Körper ohne das Hormon Östrogen nur wenig Calcium in den Knochen einbauen kann. Das Östrogen wird mit Gestagen kombiniert, um ein erhöhtes Risiko für die Bildung eines Uteruskarzinoms zu verhindern.

Schmerzmittel bei Osteoporose: Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen

Im weit fortgeschrittenem Stadium der Osteoporose plagen Betroffene häufig chronische Schmerzen, die mit eingeschränkter Beweglichkeit und einer ausgeprägten Beeinträchtigung der Lebensqualität einhergehen. Am häufigsten verschreibt der Arzt so genannte nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID), die jedoch schwere Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt oder in den Nieren hervorrufen können. Aus diesem Grund sollen die Schmerzmittel nicht über längere Zeit eingenommen werden. Die bekanntesten Schmerzmittel enthalten die Wirkstoffe Aspirin, Diclofenac und Ibuprofen.

Osteoporose: Calcium und Vitamin D

Die Einnahme von Calcium und Vitamin D in Form von Tabletten oder Pulver sind wesentliche therapeutische Bausteine zur Stärkung der Knochen. Das Vitamin D sorgt dafür, dass die Aufnahme von Calcium ins Blut und der Einbau in die Knochen erfolgt, es erhält die Knochendichte und ist unverzichtbar für den Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Dafür benötigt der Körper eine ausreichende Menge sowohl an Calcium als auch an Vitamin D. Die Zufuhr von Vitamin D beträgt über ein Jahr um die 1000 IE (Internationale Einheit) und für Calcium etwa 1000 bis 15000 Milligramm. Calciumreiche Nahrungsmittel und ausreichen Sonnenlicht unterstützen die Aufnahme von Calcium und Vitamin D.

Osteoporose: Operativer Eingriff

Ist der Leidensdruck durch starke Dauerschmerzen sehr hoch und wurde keine Verbesserung durch verschiedene Behandlungsmaßnahmen erzielt, bleibt als weitere Möglichkeit der operative Eingriff. Bei einer Operation wird Knochenzement zur Stabilisierung in gebrochene Wirbelkörper gegeben. Dadurch soll der Knochen etwas aufgerichtet werden und die Schmerzen lindern.

Osteoporose: Anpassen eines Mieders oder Korsetts

Ist die Wirbelsäule aufgrund der Osteoporose stark deformiert oder besteht Instabilität aufgrund von Frakturen, wird das Tragen eines individuell angepassten Mieders oder Korsetts für mehr Stabilität empfohlen.

Osteoporose: Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten, die zu einer Linderung bei Osteoporose führen. Dazu gehören Maßnahmen aus den Bereichen der Phytotherapie, Homöopathie, Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), Physikalischer Therapie und der Ernährungstherapie (Diätetik) und viele mehr.

Osteoporose: Phytotherapie

Im Bereich der Phytotherapie kommen bei dem Krankheitsbild Osteoporose Heilpflanzen mit östrogenartigen Wirkeigenschaften zum Einsatz. Diese können Frauen nach den Wechseljahren helfen.

Die wichtigsten Heilpflanzen bei Osteoporose: Traubensilberkerze und Mönchspfeffer

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze verfügen über hormonähnliche Eigenschaften, die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen sehr ähnlich sind. Viele Studien belegen ´den positiven Effekt der Traubensilberkerze auf den weiblichen Hormonhaushalt. Die östrogenähnlichen Eigenschaften kommen besonders zur Behandlung gegen Wechseljahrsbeschwerden, Zyklusstörungen und Menstruationsbeschwerden zum Einsatz.

Die Kommission E (Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte) und die WHO empfehlen die Anwendung mit Zubereitungen aus den Wurzeln der Traubensilberkerze bei Beschwerden während der Wechseljahre.

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Die Inhaltstoffe des Mönchspfeffers entfalten im Zusammenspiel eine hormonregulierende Wirkung, indem die Wirkstoffe der Pflanze direkt auf den Hormonhaushalt wirken. Mönchspfeffer kann die hormonelle Situation in den Wechseljahren positiv beeinflussen,

Die Kommission E (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und ESCOP (Europäischer Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie) empfehlen eine Behandlung mit Mönchspfeffer bei Menstruationsstörungen, Unregelmäßigkeiten der Monatsblutung, prämenstruellen Syndrom (PMS) und schmerzhafter Periode (Dysmenorrhö).

Rezept Heilkräutertee bei Osteoporose

Bei Osteoporose mit der Gefahr spontaner Knochenbrüche kann eine östrogenstabilisierende und gegen Knochenschwund wirkende Tee-Kombination aus je 25 Gramm Traubensilberkerzenwurzel, Mönchspfeffersamen, getrockneten Grünkohlblättern, und Frauenmantelkraut zum Einsatz kommen. Für die Teezubereitung werden 1 bis 2 Teelöffel der Heilkräutermischung mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte zugedeckt etwa 15 Minuten ziehen, dann wird der Aufguss durch ein Sieb abgeseiht. Täglich maximal 3 Tassen von dem Tee in kleinen Schlucken trinken.

Osteoporose: Homöopathie

Bei akuten Krankheitsgeschehen gibt es homöopathische Einzelmittel, die entsprechend der Symptomatik eingenommen werden können. Bei chronischen und immer wiederkehrenden Erkrankungen sollte ein Konstitutionsmittel von einem erfahrenen Homöopathen ermittelt und verschrieben werden. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) spricht sich bei der Selbstbehandlung akuter Beschwerden allgemein für die Potenz C12 aus. Eine Gabe entsprich nach der DZVhÄ 2-3 Globuli und bei Bedarf kann die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholt werden. Die Globuli sollen während der Einnahme langsam im Mund zergehen und die Wirkung jeder Gabe sollte immer zunächst abgewartet werden, bevor eine weitere Gabe erfolgen soll. Tropfen (Dilution) werden in Wasser gelöst und über einen Plastiklöffel oder einer Pipette in den Mund geträufelt.

Die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel und deren Charakteristika bei Osteoporose:

Calcium carbonicum (Austernkalkschale)

Zu den Hauptanwendungsgebieten von Calcium carbonicum gehören Beschwerden des Bewegungsapparates wie Knochen- und Muskelerkrankungen, eine mangelhafte Entwicklung der Knochen, Bindegewebsschwäche und Osteoporose (Knochenschwund) bei älteren Menschen. Auch bei Knochenverkrümmung, gestörtem Wachstum, mangelnde Ernährung und bei schlechter Heilung von Brüchen kann das homöopathische Mittel unterstützend zum Einsatz kommen.

Hekla lava (Lavaasche des Hekla)

Das homöopathische Mittel Hekla lavawirkt hauptsächlich auf die Knochen und die Knochenhaut und wird deshalb auch bei Problemen mit der Knochenbildung und dem Knochenwachstum angewendet. Es eignet sich zur kurmäßigen Einnahme bei beginnender Osteoporose.

Homöopathische Komplexmittel bei Osteoporose

Homöopathische Komplexmittel bestehen aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln mit verschiedenen Ansatzpunkten, um so ein größeres Symptomspektrum eines Krankheitsbildes zu erreichen. Komplexmittel, die bei Osteoporose Anwendung finden, enthalten meist folgende homöopathische Einzelmittel: Symphytum (Beinwell), Alchemilla vulgaris (Frauenmantel), Calcium carbonicum (Austernkalkschale), Silicea (Kieselsäure) oder Phosphorus (Phosphor).

Osteoporose: Physikalische Therapie

Physikalische Therapien umfassen verschiedene medizinische Behandlungsmethoden, die physiologische Funktionen des Körpers mit naturgegebenen Mitteln anregen und damit zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zu den physikalischen Therapien gehören u.a. Krankengymnastik, Ergotherapie, manuelle Therapie, Massagen, Reizstromtherapie, Wärme- und Kältetherapie, Hydrotherapie und viele mehr.

Wärmeanwendungen bei Osteoporose

Angenehme Wärmeanwendungen wie Warmwasserschwimmen, Bewegungsbäder, Fango und Moor, Heublumensäcke oder Vollbäder tragen dazu bei, dass die Durchblutung und der Stoffwechsel im Körper angeregt werden. Das wiederum wirkt schmerzstillend und muskelentspannend.

Osteoporose: Ernährungstherapie und diätetische Maßnahmen

Ernährungstherapeutische Maßnahmen können einem Fortschreiten der Osteoporose entgegenwirken. Bei Osteoporose ist auf eine calciumreiche Vollwertkost zu achten. Zudem sollten insbesondere in der dunklen Jahreszeit aufgrund von Sonnenlichtmangel vermehrt Nahrungsmittel aufgenommen werden, die den Körper mit Vitamin D versorgen.

Calciumreiche Vollwertkost bei Osteoporose

Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für den menschlichen Körper. Fast 100 Prozent des Calciums im Körper befinden sich in Knochen und Zähnen. Calcium unterstützt den Aufbau von Knochen und Zähnen und sorgt für Stabilität. Calcium findet sich vor allem in Milchprodukten wie Joghurt, Milch, Hart- und Schnittkäse, z.B. Parmesan und Emmentaler oder Gouda.Imgrünem Gemüse wie Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, Spinat und frischen Kräutern steckt auch viel Calcium, wie auch in Hülsenfrüchten und einigen Nüssen wie z.B. Haselnüssen und Paranüssen.

Ernährungsmaßnahmen bei einem Mangel an Vitamin D

Ebenso wichtig wie Calcium ist auch Vitamin D für die Knochendichte. Um Vitamin D zu bilden, benötigt der Körper Sonnenlicht. Aus diesem Grund sollte täglich bei einem Spaziergang an der frischen Luft Tageslicht aufgenommen werden. Vitamin D steckt aber auch in Nahrungsmitteln wie Eier, Käse (Schmelzkäse, Gouda, Emmentaler und Ricotta) und im fetten Fisch, z.B. Hering, Thunfisch, Lachs und Makrele.

Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist auch möglich, sollte jedoch stets mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Osteoporose: Auf diese Nahrungsmittel besser verzichten!

Es gibt Nahrungsmittel, die sich negativ auf den Krankheitsprozess der Osteoporose auswirken können. Dazu gehören Fleisch- und Wurstsorten, raffinierte Zucker, Salz und aus Weißmehl hergestellte Lebensmittel. Diese Nahrungsmittel führen zu einer Übersäuerung des Organismus´ und sorgen dafür, dass Calcium nicht in den Knochen gehalten werden kann.

Osteoporose: Orthomolekulare Therapie

Ein Mangel an Nährstoffen im menschlichen Körper kann im Blut, Urin oder Haar nachgewiesen werden. Der Begründer der Orthomolekularen Therapie war der Biochemiker und Nobelpreisträger Linus Pauling (1901-1994). Nach seiner Definition ist die „Orthomolekulare Medizin die Erhaltung der Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind“. Bei der Osteoporose können Mangelzustände von Calcium, Vitamin C und D, Magnesium und Bor vorliegen und sollten hochdosiert ergänzt werden.

Calcium, Vitamin C und D, Magnesium und Bor

Calcium kann dem Körper sowohl über Nahrungsmittel als auch über hochdosierte Calciumpräparate hinzugefügt werden. Vitamin D ist wichtig für die Calciumresorption, für den Erhalt der Knochendichte und unverzichtbar für den Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Ein Mangel an Vitamin C wirkt sich negativ auf die Knochen aus und trägt zum Knochenabbau bei. Auch auf eine ausreichende Zufuhr von dem Spurenelement Bor ist notwendig, weil Bor dafür sorgt, dass das Calcium in den Knochen bleibt und nicht verloren geht. Bor ist z.B. in Soja, Früchten und Gemüse enthalten.

Osteoporose: Ausleitungsverfahren durch trockenes Schröpfen

Die Schröpfbehandlung ist Jahrtausende alt. Durch das Setzen von Schröpfgläsern auf die Haut entsteht eine Saugwirkung auf das darunterliegende Gewebe und eine dadurch gesteigerte Durchblutung mit kleinen Blutaustritten. Trockenes Schröpfen am gesamten Rücken steigert die Hautdurchblutung, regt den Stoffwechsel an, löst Muskelverspannungen lindert die Schmerzen.

Osteoporose: Biochemie nach Dr. Schüßler

chüßler-Salze können bei Beschwerden der Knochen und Gelenke auf natürliche Weise unterstützende Hilfe leisten. Im Bereich der Biochemie kann eine Kombination aus den Mineralsalzen Nr.1 (Calcium fluoratum), Nr.2 (Calcium phosphoricum) und Nr.7 (Magnesium phosphoricum) bei Osteoporose zum Einsatz kommen.

Schüßler-Salz Nr. 1: Calcium fluoratum

Das Schüßler-Salz Nr. 1, Calcium fluoratum (Calciumfluorid) ist das Mineralsalz für die Elastizität der Haut und des Bindegewebes, für die Knochen und Gelenke und für die Gefäße. Es zählt zu den so genannten Hart- und Weichmachern im menschlichen Körper und wird benötigt, um ein zu schwaches und zu weich gewordenes Gewebe mit ausgeleierter Struktur fester und elastischer oder ein zu hartes und starres Gewebe weicher und geschmeidiger zu machen. Calcium fluoratum gilt im Bereich der Biochemie als Elastizitätsmittel.

Schüßler-Salz Nr. 2: Calcium phosphoricum

Calcium phosphoricum (Calciumphosphat) ist das Schüßler-Salz Nr. 2 und zählt im Bereich der Biochemie als wichtigstes Aufbau-, Kräftigungs- und Nervenmittel. Zum Einsatz kommt das Mineralsalz hauptsächlich zum Aufbau von Knochen und Zähnen und dient insbesondere der Mineralisierung z.B. in Wachstumsphasen oder nach Knochenbrüchen. Es sorgt für Stabilität, Kräftigung und Halt. Calcium phosphoricum ist auch unter dem Namen „Knochensalz“ bekannt.

Schüßler-Salz Nr. 2: Magnesium phosphoricum

Das Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat) ist das Mineralsalz für die Nerven und Muskeln. Es ist das Schmerzmittel unter den Schüßler-Salzen und kommt bei verschiedensten Schmerzzuständen, hauptsächlich bei plötzlich und blitzartig auftretenden Schmerzen der willkürlichen und unwillkürlichen Muskulatur zum Einsatz.

Anwendung von Schüßler-Salzen bei Osteoporose

Die Kombination aus Schüßler-Salzen Nr.1 (Calcium fluoratum), Nr. 2 (Calcium phosphoricum) und Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) kann bei Osteoporose zum Einsatz kommen. Schüßler-Salz Nr. 1wird üblicherweise in der Potenz D12 verabreicht, die Schüßler-Salze Nr. 2 und Nr. 7 werden in der Potenz D6 eingenommen.

Einnahmeempfehlung: 3- bis 5-mal täglich 2 bis 5 Tabletten oder Pastillen in der Potenz D6 (Nr.2 und 7) bzw. D12 (Nr.1). Im Idealfall sollte das Mittel morgens nach dem Aufstehen, vormittags und abends eingenommen werden. Bei der äußeren Anwendung können Salben begleitend zur Tabletteneinnahme zum Einsatz kommen.

Osteoporose: Ordnungstherapie und Maßnahmen zur Prophylaxe

Einige Risikofaktoren wie z.B. das Alter oder die familiäre Vorbelastung können nicht beeinflusst werden, aber es gibt Maßnahmen zur Stärkung der Knochen wie z.B. eine ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf Rauchen.

Bewegungstherapie bei Osteoporose

Mangelnde Bewegung aufgrund sitzender Tätigkeit über den größten Teil des Tages gehört zu den Risikofaktoren für Osteoporose. Körperliche Aktivität fördert den Knochenaufbau und ist deshalb besonders wichtig als vorbeugende Maßnahme. Im Idealfall sollten 30 Minuten täglich für Bewegung, Aktivität oder Sport eingeplant werden, am besten an frischer Luft und bei Tageslicht. Besonders günstig für die Knochen und mit einem geringen Verletzungsrisiko verbunden sind Sportarten wie schnelles Gehen, Nordic Walking, Tanzen oder Laufen. Die leichte Erschütterung der Knochen durch die Bewegung regt den Knochenaufbau an. Auch Gymnastik und Krafttraining für die Muskeln sind sinnvoll, damit die Muskeln in der Lage sind, beim Verlust der Stabilität und Festigkeit der Knochen auszuhelfen. Geschicklichkeits- und Gleichgewichtstraining reduziert außerdem die Gefahr zu stürzen und sich die Knochen zu brechen.

Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Untergewicht regulieren bei Osteoporose

Sowohl Untergewicht als auch Übergewicht wirkt sich negativ auf die Knochen und den Knochenstoffwechsel aus. Übergewichtige Menschen sollten Gewicht reduzieren und auf eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Sojaprodukten und Ballaststoffen setzen. Fleisch, Wurst, Zucker und Weißmehlprodukte hingegen sollten vermieden werden.

Auch Untergewicht durch Mangelernährung und Diäten über längere Zeit kann zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führen. Deshalb sollte als Osteoporose-Prophylaxemaßnahme unbedingt das Gewicht reguliert werden.

Calcium- und Vitamin-D-Prophylaxe

Die Einnahme von Calcium und Vitamin D sind wichtige therapeutische Bausteine zur Stärkung der Knochen und Behandlung der Osteoporose. Um einem Knochenabbau im Alter Haushalt im Körper geachtet werden. Vitamin D kann normalerweise in der Haut selbst hergestellt werden, es wird lediglich Sonnenlicht benötigt. Die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu produzieren nimmt im Alter deutlich ab, weshalb Vitamin D zusätzlich als Nahrungsergänzung und über die Nahrung zugeführt werden muss.

Vitamin D: Sonnenlicht tanken

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt je nach Hauttyp im Sommer 5 bis 15 Minuten täglich in der Sonne zu verbringen, im Frühjahr und Herbst 10 bis 25 Minuten. Im Winter profitiert der Körper von dem gespeicherten Vitamin D. Wichtig bei der Aufnahme von Vitamin D über die Haut ist, dass keine Sonnencreme aufgetragen wird. Es reicht aus, wenn das Gesicht und die Hände oder bei wärmeren Temperaturen auch die Arme und Beine unbekleidet sind.

Vitamin D: Nahrungsergänzung

Die WHO empfiehlt Menschen ab dem 65. Lebensjahr, Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen. Täglich sollen 600 IE (Internationale Einheit) zugeführt werden. Das BfR empfiehlt zusätzlich die Einnahme von 400 IE als Nahrungsergänzung.

Calcium-Prophylaxe bei Osteoporose

Calcium ist unverzichtbar für den Aufbau und Stabilität der Knochen. Im Alter steigt der Bedarf an Calcium, weshalb auf eine calciumreiche Ernährung geachtet werden muss, um einer Osteoporose vorzubeugen.Der Dachverband Osteologie empfiehlt eine Calciumaufnahme von mindestens 1000 mg und höchstens 1500 mg täglich.Bei dem Dachverband Osteologie handelt es sich um einen Zusammenschluss von wissenschaftlichen Fachgesellschaften, die sich für die Forschung zur Knochengesundheit einsetzen.

Unterstützend kann Calcium auch über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Zuvor sollte aber auch ein Calciummangel von einem Arzt festgestellt worden sein, denn eine Überdosierung von Calcium kann wiederum Nebenwirkungen hervorrufen. Das BfR empfiehlt ergänzend zur Nahrung nicht mehr als 500 mg Calcium pro Tag einzunehmen.

Verzicht auf Nikotin

Mit dem Rauche aufhören ist eine weitere wichtige Maßnahme, einem erhöhten Risiko für Osteoporose entgegenzuwirken. Insbesondere Raucher im mittleren und höheren Alter sind gefährdet. Nikotin entfaltet eine toxische Wirkung auf die Knochen und erschwert die Calciumaufnahme in den Knochen.